Statistik der Woche: Wo die Waldbrände Europas wüten

Die Bilder von Portugals brennenden Waldflächen kursieren, doch in Rumänien ist bereits mehr von der Gesamtfläche betroffen, wie unsere Infografik zeigt.

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Waldbrände
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Schon 2021 war ein extremes Waldbrand-Jahr, nun hat eine neue Hitzewelle Europa erreicht und sorgt vor allem in den südlichen Regionen für Trockenheit, welche die Grundlage bildet, etwa durch weggeworfene Kippen schnell großflächige Brände zu entfachen. Bereits in den vergangenen Wochen kam es beispielsweise in Frankreich, Italien, Griechenland aber auch in Deutschland daher zu Waldbränden.

Laut Daten des European Forest Fire Information Systems (EFFIS) ist die von Waldbränden betroffene Gesamtfläche in Europa schon jetzt fast dreimal so hoch wie im Vorjahr – dabei lag selbst 2021 schon deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre, wie die Statista-Grafik zeigt. Zum Stichtag 16. Juli 2022 registrierte das EFFIS eine Fläche von etwa 346.000 Hektar. Das entspricht einem Bereich der 1,3-mal so groß ist wie das Saarland oder viermal die Größe Berlins. Zwischen 2008 und 2020 waren es im Schnitt etwa 86.000 Hektar, die von Waldbränden betroffen waren.

Von den derzeitigen Bränden besonders betroffen ist Rumänien. Das EFFIS registriert hier eine verbrannte Fläche von rund 150.000 Hektar – das entspricht etwa 0,63 Prozent der Gesamtfläche des Landes und liegt deutlich über dem Durchschnitt von 2006 bis 2021. Ebenfalls mehr als 0,5 Prozent der Landesfläche sind in Kroatien und Portugal den Flammen zum Opfer gefallen. In dem westlichsten Land Europas waren die Feuer in den letzten Jahren besonders verheerend. Durchschnittlich mehr als ein Prozent der Landesfläche waren von Waldbränden betroffen.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

)

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Auch in Deutschland kommt es jetzt wieder vermehrt zu Feuern. So gingen beispielsweise kürzlich Bilder von brennenden Bäumen entlang der A44 bei Kassel durch die Medien. Im vergangenen Jahr kam es in Deutschland laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu 548 Waldbränden, die eine Gesamtfläche von rund 148 Hektar angriffen – verhältnismäßig wenig im Vergleich zu den Jahren davor. Von diesen 548 Bränden wurden jedoch nur sieben durch natürliche Ursachen (wie etwa Blitzeinschlag) entfacht. Der größte Risikofaktor für Wälder in Trockenzeiten bleibt also der Mensch.

(jle)