Statistik der Woche: Woher unser Erdgas kommt

Die umstrittene Pipeline Nord Stream 2 wird noch mehr des Energieträgers aus Russland zu uns befördern. Es fehlt an Alternativen, wie unsere Infografik zeigt.

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Statistik der Woche: Woher unser Erdgas kommt
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Von
  • Mathias Brandt

94 Prozent des hierzulande verbrauchten Erdgases müssen importiert werden. Deutschland ist also fast vollständig von Einfuhren abhängig. Ähnlich sieht das bei Mineralöl und Steinkohle aus, wie der Blick auf die Infografik von Statista und Technology Review zeigt. Autark ist die Bundesrepublik dagegen bei Braunkohle und erneuerbaren Energien.

Erdgas erreicht uns fast ausschließlich über Pipelines und ein weit verzweigtes Verteilernetz. Dazu zählt auch die derzeit im Bau befindliche Nord Stream 2.

Durch deren rund 1.200 Kilometer lange Doppelleitung sollen schon bald jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland gepumpt werden.

Das gefällt etwa den USA nicht, die fürchten, dass sich dadurch die Abhängigkeit Deutschlands und Europas von Russland verstärken wird.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Aktuell kommt jedoch bereits über die Hälfte des hierzulande verbrauchten Erdgases aus der russischen Föderation. Nur noch Norwegen und die Niederlande sind wichtige Lieferanten.

Das dürfte sich kaum ändern: Die europäische Fördermenge an Erdgas ist bereits seit langen rückläufig, da immer stärker auf die Erneuerbaren gesetzt wird.

Doch woher soll der Energieträger dann kommen? Eine mögliche Lösung wären Flüssiggasimporte, etwa aus den USA. Doch die sind deutlich weniger komfortabel für die Importeure – und komplexer als Erdgas aus der Pipeline. (bsc)