Statistik der Woche: Zahl der AIDS-Toten in Deutschland gestiegen

Welt-AIDS-Tag: Die Erforschung von HIV ist in den letzten Jahren weiter vorangeschritten. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland stieg gegenüber dem Vorjahr jedoch an, wie in unserer Infografik zu sehen ist.

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Von
  • TR Online
  • Mathias Brandt

84.700 Menschen in Deutschland sind mit HIV infiziert. Das geht aus einer neuen Schätzung zu HIV/AIDS in Deutschland des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Im vergangenen Jahr sind demnach etwa 3.200 Neuinfektionen hinzugekommen. Am häufigsten stecken sich weiterhin Männer, die Sex mit Männern (2.200 Neuinfektionen) haben, an. Auf heterosexuellem Wege wurde das Virus 750 Mal übertragen, weitere 250 Fälle gehen auf intravenösem Drogenkonsum zurück, wie die Infografik von Technology Review und Statista aufschlüsselt.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

)

In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Dass die Forschung konsequent an der Behandlung von HIV und AIDS arbeitet, verdeutlicht das kontroverse Beispiel von chinesischen Wissenschaftlern, die das Genom von Embryos so verändern wollten, dass sie immun gegen HIV-Infektionen sind. Das gelang ihnen jedoch nicht.

Weiterhin sterben Menschen hierzulande an den Folgen der Immunschwäche-Erkrankung. Für 2015 verzeichnet das RKI 460 Todesfälle – ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren. Seit Beginn der Epidemie sind hierzulande geschätzt 28.100 HIV-Infizierte verstorben. Zur tödlichen Gefahr wird das Virus oft auch dadurch, dass es zu spät erkannt wird. So wissen 12.600 der 84.700 Infizierten nichts von ihrer Ansteckung. Hinzu kommt, dass längst nicht alle Virus-Träger auch die nötige medizinische Aufmerksamkeit bekommen.

Aktuell werden in Deutschland 60.700 Menschen mit antiviralen Medikamenten behandelt. Das heißt im Umkehrschluss, dass 11.000 Infizierte zwar von ihrer Ansteckung wissen, aber keine Medikamente nehmen. Es gibt also keinen Anlass sich beim Thema HIV/Aids zurückzulehnen. Prävention – wie etwa die Verwendung von Kondomen – ist weiterhin unerlässlich. Ferner müssen "Barrieren für die Testung auf HIV und andere sexuell übertragene Infektionen identifiziert und abgebaut werden", so die Empfehlung des RKI. ()