Zu Besuch in einer Steampunk-Werkstatt
Steampunks wie Raphaelius Alva Grußer bauen Maschinen, die mit Dampf betrieben werden. Diese hätte es ähnlich auch schon zu viktorianischer Zeit geben können.
- Peter König
- Linda Kastrati
Raphaelius Alva Grußer hatte einen kleinen Arbeitsunfall – und das ausgerechnet am Tag, bevor eigens aus Deutschland der Herr Reporter angereist ist. Noch dazu hat sich die Lichtbildnerin angesagt, den Grußer’schen Werken für sonderbare Maschinen einen Besuch abzustatten.
Jetzt steckt der rechte Zeigefinger des jungen Erfinders Jahrgang ’87 – 1887, wie es auf seiner Seite im Æthernetz heißt – in einer improvisierten Kupfermanschette, zusammengehalten von einer akkuraten kreuzweisen Schnürung, wie bei einem Korsett. Ansonsten trägt er, was für einen Erfinder standesgemäß ist, wenn die Zeitung zu Besuch kommt: Hemd mit Stehkragen, Weste, Kette, Schiebermütze und – vielleicht am auffälligsten – eine komplizierte Maschinerie am linken Arm, ein Proto-Exoskelett, das sich Jules Verne hätte ausdenken können.
Nein, das ist keine Verkleidung, sagt Grußer. Er kleidet sich lediglich dem Anlass angemessen – und wenn die Presse in die Werkstatt kommt, ist das eben etwas adretter als bei der täglichen Erfinderarbeit. Geht es zum Sonntagspicknick mit den Steampunks, ist natürlich Frack und Zylinder angesagt (den er sich fürs Foto auch gerne mal aufsetzt).
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Zu Besuch in einer Steampunk-Werkstatt". Mit einem heise-Plus-Abo können sie den ganzen Artikel lesen und anhören.