Test Synology DS218j: Einfach einzurichtendes NAS für Einsteiger
Das DS218j ist Synologys neues 170-Euro-Einsteigermodell mit ARM-Prozessor: für Anfänger besonders interessant, für Besitzer des Vorgängers enttäuschend.
- Andrijan Möcker
Synologys DS218j tritt die Nachfolge des vor zwei Jahren eingeführten DS216j an. Die Einrichtung des NAS hat Synology wie üblich sehr einsteigerfreundlich gestaltet: Der Hersteller hilft per Website oder Windows-/Mac-Software bei der Suche des NAS im Heimnetz, danach wird mit wenigen Klicks das Diskstation Manager (DSM) genannte Betriebssystem in der aktuellsten Version heruntergeladen – die Installation sowie die RAID-Einrichtung und Volume-Formatierung geschieht automatisch. Anschließend konfiguriert man ein Administratorkonto. Im Menü helfen knappe verständliche Erklärungen bei der Einrichtung.
Das DS218j arbeitet flott: Auch während CPU-lastigen Anwendungsinstallationen vernachlässigte sie ihre Dateidienste nicht. Ohne andere Lasten auf der CPU reizten Übertragungen auf die von uns installierten Seagate ST4000VN008 die Gigabit-Schnittstelle des NAS nahezu aus.
Regelmäßige Updates, unveränderte Hardware
Das neue Einsteiger-NAS liegt mit 170 Euro schon in der oberen Preisklasse seiner Zielgruppe. Anfänger wie erfahrene Anwender profitieren jedoch von regelmäßigen Updates, einer hilfsbereiten Nutzergemeinschaft und der großen Anwendungsauswahl, die bei vielen anderen Herstellern so nicht zu finden ist.
Der gute erste Eindruck wird aber im Vergleich mit dem Vorgänger getrübt: Die Hardware ist gleich geblieben. In beiden Modellen hat Synology den Armada 385 88F6820 ARM-Prozessor von Marvell verbaut, dessen zwei Kerne im DS218j um 300 MHz höher takten. Der Arbeitsspeicher hat ebenfalls kein Upgrade erhalten – es stehen weiterhin 512 MByte zur Verfügung.
Fazit
Bis auf die geringfügig erhöhte Taktrate erkennt man auch bei genauerem Hinsehen keine Neuerungen am DS218j. Synology hat hier lediglich ein altes Gerät neu beschriftet und zwei Schräubchen ein wenig weiter gedreht. Für Besitzer des Vorgängers ist das Gerät somit wenig interessant. Ein kräftigerer ARM-Prozessor mit Video-Transcoding bis Full-HD-Auflösung wäre eine Erweiterung gewesen, die ein Upgrade lohnenswert gemacht hätte. Käufer, die bereits eine DS216se oder ein noch älteres ARM-NAS besitzen, dürften sich jedoch über den Leistungsschub freuen. Ein Blick auf den Vorgänger lohnt sich für sie nicht mehr – er kostet mittlerweile mehr als das neue Modell.
Synology DS218j | |
Netzwerkspeicher | |
Firmware | DSM 6.1.7-15284 |
Prozessor / Takt | Marvell Armada 88F6820 / 2 × 1,3 GHz |
RAM / erweiterbar / Typ | 512 MByte / x / DDR3 |
Anschlüsse | 2 × USB 3.0, 1 × Gigabit-Ethernet (RJ45) |
Sharing-Funktionen | |
Protokolle / abschaltbar | SMB, AFP, NFS, FTP(S), TFTP, SFTP, rsync, WebDav (Server / Client) / ✔ |
Sicher gegen Heartbleed / Poodle | ✔ / ✔ |
Cloud-Services | Drive (Google, Amazon, One, Hi), Dropbox, S3 storage, hubiC, Azure storage, SFR NAS Backup und 13 weitere |
Medienserver | ✔ |
Verbindungen / offene Dateien im Test | 500 /16384 |
Zugriffssteuerung nach Benutzer / Gruppen / Quota | ✔ / ✔ / ✔ |
Messwerte | |
SMB2-Durchsatz Schreiben /Lesen kleine Dateien (MByte/s) | 28,95 / 11,52 |
Schreiben / Lesen große Dateien | 105,83 / 74,89 |
Leistungsaufnahme idle / HDDs aus / Standby | 15 W (30 VA)/ 6 W (15 VA) / 1,5 W (7 VA) |
Geräusch in Bereitschaft | 0,4 Sone |
Preis (ohne HDDs) | 170 Euro |
✔ vorhanden, x nicht vorhanden, ++ sehr gut, + gut, o zufriedenstellend, - schlecht, -- sehr schlecht |
(amo)