Überwachung mit KI: Südafrika ist eine Warnung für den Rest der Welt
In Südafrika entsteht eine Blaupause für eine umfassende Überwachung der Bevölkerung. Die Basis dafür sind vernetzte Kameras und Künstliche Intelligenz.
- Karen Hao
Die Kameras sind noch nicht da. Aber die Fasern. Thami Nkosi zeigt auf den schwarzen Kasten an einem Strommast. Er steht in der Vilakazi Street in Soweto, einem historischen Vorort von Johannesburg. In der Straße wohnten einst zwei Friedensnobelpreisträger: Südafrikas erster schwarzer Präsident Nelson Mandela und der Anti-Apartheid-Aktivist und Theologe Desmond Tutu. Es sei immer so, sagt Nkosi. Erst kommen die Glasfaserkabel, dann die Überwachungskameras. Die Kameras sind nutzlos, wenn es keine verlässliche Verbindung gibt, um ihre Videobilder zurück in einen Kontrollraum zu senden, wo sie von Menschen und Algorithmen überwacht werden können.
Johannesburg ist eine wachsende Megastadt, in der derzeit ein einzigartiges südafrikanisches Überwachungsmodell entsteht. Bürgerrechtsaktivisten sehen bereits ein Anheizen der digitalen Apartheid und das Aushebeln demokratischer Freiheiten der Menschen.
Die lokale Sicherheitbranche nahm das Angebot an
Vor fünf Jahren wäre dies noch nicht möglich gewesen. Weder die städtische Infrastruktur noch die Videoanalysesysteme konnten damals die Übertragung und Verarbeitung von Bildmaterial in dem erforderlichen Umfang unterstützen. Doch dann wurde das Glasfasernetz ausgebaut, die KI-Systeme wurden besser. Unternehmen aus dem Ausland ergriffen die Chance und begannen, die neuesten Überwachungstechnologien ins Land zu holen. Die lokale Sicherheitsbranche, die unter dem Druck der hohen Kriminalität stand, nahm das Angebot an.
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