Apple Vision Pro: VR, AR, MR und Spatial Computing – was die Begriffe bedeuten
Apple bezeichnet das Headset Vision Pro als "Spatial Computer". Aber ist das nun AR, VR oder irgendwas dazwischen? Heise online klärt die wichtigsten Begriffe.
Augmented Reality, Virtual Reality, Extended Reality und Mixed Reality: Die Begriffe klingen alle toll futuristisch, aber was ist damit eigentlich gemeint? Und wie passt Apples neues Headset Vision Pro in dieses Spektrum? Heise online beantwortet die wichtigsten Fragen.
AR, VR, XR, MR – worum geht es eigentlich?
Allen genannten Techniken lassen Realität und Virtualität verschmelzen. In der Regel wird dafür das Sichtfeld mithilfe von Headsets ("Brillen") ergänzt oder komplett ersetzt. Noch vor wenigen Jahren gab es ein klares Bild: Augmented Reality (AR) blendet Objekte in das reale Blickfeld eines Headset-Trägers ein, Virtual Reality (VR) ersetzt das Blickfeld komplett mit virtuellen Inhalten. Doch technische Fortschritte, Mischformen und Marketingnamen der verschiedenen Hersteller haben die Begrifflichkeiten in der Zwischenzeit derart verwässert, dass eindeutige Definitionen schwer geworden sind.
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Was ist Virtual Reality (VR)?
Virtual Reality ersetzt die eigene Wahrnehmung durch eine computergenerierte, virtuelle Umgebung. In der Wissenschaft wird häufig das 1994 von Paul Milgram und Fumio Kishino geprägte Realität-Virtualitäts-Kontinuum beschrieben: Am linken Ende steht die tatsächliche Realität, am rechten die komplette Virtualität. Virtual Reality bildet damit ein Extrem des Spektrums: Die reale Umgebung wird komplett vom virtuellen Raum abgelöst. Bisher kommt VR vor allem beim Gaming zum Einsatz.
Was ist Augmented Reality (AR)
Augmented Reality kombiniert die reale Umgebung mit virtuellen Elementen. Das Blickfeld wird bei AR-Brillen nicht komplett ersetzt, sondern durch virtuelle Objekte ergänzt. Das können einfache Elemente wie eine Uhrzeit-Anzeige sein, aber auch komplexe Objekte (wie Taschenmonster in Pokémon GO) können in der erweiterten Realität eingeblendet werden. Anwendungsfelder für AR finden sich etwa in der Industrie, wo sich beispielsweise Handwerker Anweisungen virtuell ins Blickfeld legen können.
Auf dem Realität-Virtualitäts-Kontinuum liegt AR also zwischen virtueller und echter Realität. Der Begriff der Augmented Reality ist in den vergangenen Jahren etwas aus der Mode geraten. Viele Headset-Hersteller beschreiben ihre Geräte heute lieber als Mixed Reality.
Was ist Mixed Reality (MR)?
Mixed Reality ist ein unklar definierter Überbegriff, der je nach Hersteller verschiedene Spielarten der Augmented und Virtual Reality abbilden soll. Das Wort ist schwierig festzunageln: Microsoft hat bereits vor Jahren klassische VR-Headsets mit dem Mixed-Reality-Stempel veröffentlicht, während das Virtualitäts-Kontinuum die virtuelle Realität explizit außerhalb des MR-Bereichs sieht.
Intel definiert Mixed Reality unterdessen als eine erweiterte Version der Augmented Reality, bei der mit eingeblendeten Elementen interagiert werden kann. Und Adobe beschreibt Mixed Reality grob als Technik, die VR- und AR-Aspekte miteinander kombiniert. Alle diese Definitionen unterscheiden sich grundlegend und sind teilweise widersprüchlich, einen einheitlichen Sprachgebrauch des Begriffes gibt es also nicht. In den meisten Fällen ist mit Mixed Reality aber eine fortschrittliche Version der Augmented Reality gemeint.
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Was ist Extended Reality (XR)?
Extended Reality ist ein Überbegriff, der alle Formen der Virtual und Augmented Reality zusammenfasst. Jede erdenkliche Form von AR, VR und MR fällt also unter das XR-Dach. Damit ist der Begriff besonders flexibel und könnte sich dazu eignen, künftige Techniken und Kombinationen lückenlos abzudecken.
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Was ist Spatial Computing?
Spatial Computing ist ein bestenfalls lose definiertes Konzept, das im Kern das Einfließen interaktiver, digitaler Elemente in die materielle Welt beschreibt. Für Apple ist Spatial Computing vorrangig ein Marketing-Begriff, der auf bei anderen AR-Headsets bereits verfügbare Features wie das Steuern digitaler Elemente mit Handbewegungen anspielt.
In welche Kategorie passt die Apple Vision Pro am besten?
Apple selbst wehrt sich dagegen, sein Vision-Pro-Headset in Schubladen zu stecken. Das Pressematerial nennt weder Virtual noch Augmented oder Mixed Reality, stattdessen bezeichnet Apple die Vision Pro als Spatial Computer. Tim Cook nahm bei der Präsentation nur einmal den Begriff der Augmented Reality in den Mund.
Obwohl Apple es nicht beim Namen nennt, beherrscht das Headset sowohl Augmented Reality als auch Virtual Reality – zwischen den Modi soll man umschalten können. Das Konzept der Apple Vision Pro liegt also sehr nahe bei den Quest-Headsets von Meta. Meta bezeichnet diese Geräte selbst als "Virtual und Mixed Reality"-Headsets.
Weil die Kategorien so schlecht voneinander abgegrenzt sind, ist auch die Einordnung des Vision Pro eine Geschmackssache: Es ist wahlweise AR- und VR-Headset, auch die Bezeichnung als MR-Headset kann – je nach Definition – zutreffend sein. Vielleicht ist es aber Zeit, den Begriff der Extended Reality für derartige Headsets zu etablieren. Damit ist man in jedem Fall auf der sicheren Seite.
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(dahe)