Visual Studio LightSwitch unter der Lupe

Seite 5: Fazit

Inhaltsverzeichnis

LightSwitch ist eine schon lange überfällige Ergänzung der .NET-Plattform. Es stellt eine radikale Vereinfachung für weniger erfahrene Programmierer und Gelegenheitsentwickler dar. Auch entlastet es von lästigen Infrastrukturaufgaben bei Datenbankzugriffen, ORM-Mapping, Mehrschichtentwicklung und Verteilung. Eine Vereinfachung hatte Microsoft bereits mit den Express-Editionen angestrebt, die dort aber nicht erreicht. Für Profi-Entwickler stellt LightSwitch eine Alternative für das Rapid Application Development von datengetriebenen Eingabeformularen und Datentabellen dar. .NET-erfahrene Entwickler können auf Basis ihres Wissens auch komplexere Anpassungen vornehmen.

Die kompilierten Anwendungen sind noch recht träge, und die Entwicklungsumgebung stürzt manchmal ab, aber die erste Beta 1 ist noch kein Maßstab. Microsoft ist auf einem guten Weg, eine lange vernachlässigte Strömung in der Softwareentwicklung endlich in .NET zu integrieren.

Trotz der modellgetriebenen Abstraktion und der Automatismen gibt es viele Eingriffsmöglichkeiten in LightSwitch selbst. Die entbrannten Diskussionen über die Wiederverwendbarkeit und Anpassbarkeit des generierten Codes zeigen, dass LightSwitch als Produktivwerkzeug begeistern kann, die Anwender aber schon weiter denken als Microsoft selbst. Sicherlich werden die Redmonder in der ersten Version von LightSwitch nicht mehr auf die Forderungen aus dem Webforum eingehen können, aber langfristig darf man auf noch mehr Flexibilität hoffen. Möge Microsoft nur die bisher in LightSwitch gezeigte hohe Produktivität nicht opfern.

Holger Schwichtenberg
bietet mit seinem Unternehmen www.IT-Visions.de Beratung und Schulungen im .NET-Umfeld. Er hält Vorträge auf Fachkonferenzen und ist Autor zahlreicher Fachbücher.

(ane)