Was hinter der Sperrung von elf russischen Linux-Maintainern steckt
Unsere Recherchen zeigen, dass offenbar nur wenige der gesperrten Russen für Embargofirmen arbeiten und Open-Source rechtlich gesehen weiterhin nutzbar ist.
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(Bild: Linux Foundation)
Linus Torvalds degradierte elf russische Maintainer, die verschiedene Treiber im Linux-Kernel pflegten. Die Betroffenen sollen für Firmen arbeiten, die auf Embargolisten der USA und der EU stehen. Unsere Recherchen zeigen jedoch, dass dies offenbar nur auf wenige der Beschuldigten zutrifft und solche Embargos die Open-Source-Nutzung nicht verbieten.
Ende Oktober 2024 hat Linux-Chef Linus Torvalds einen Patch seines Stellvertreters Greg Kroah-Hartman freigegeben, der elf russische Software-Entwickler von der sogenannten Maintainer-Liste löscht. Diese pflegen und überwachen bestimmte Teile des Linux-Kernels, vor allem Schnittstellen und Treiber für Hardwarekomponenten. Die offizielle Begründung für die Löschung lautete zunächst lapidar: "aufgrund verschiedener Konformitätsanforderungen".
Die fehlende Erklärung ließ Gerüchte und Spekulationen ins Kraut schießen und heizte Diskussionen in Foren an. Linux-Entwickler James Bottomley, langjähriges hochrangiges Mitglied verschiedener Komitees der Linux Foundation, stellte klar, dass die gestrichenen Entwickler im Verdacht stünden, für Firmen zu arbeiten, die auf den Wirtschaftssanktionslisten der USA und der EU stehen. Man werde ihnen aber die Möglichkeit geben, das Gegenteil zu beweisen. Dann würden sie eventuell wieder in den Kreis der Maintainer aufgenommen werden.
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