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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Axel Kossel
Inhaltsverzeichnis

www.kingchess.de
www.myschach.de

Ältere Schachfreunde werden sich vielleicht daran erinnern, dass es früher eine, nun ja, Sportart namens Fernschach gab - Schachliebhaber aus aller Welt schrieben sich vorgedruckte Postkarten, in die sie jeweils einen Zug eintrugen. Ein gleichwertiger Gegner aus einem Land mit marodem Postsystem konnte einen leicht drei, vier Jahre beschäftigen.

Gut, dass es für so etwas inzwischen das Internet gibt. Auf KingChess (trotz des Namens eine deutschsprachige Site) meldet sich der Schächer kostenlos an und kann sofort loslegen. Anders als bei Blitzschachtreffpunkten wie chess.com oder schach.de gibt es hier keine Hektik. Nach Feierabend lässt es sich gemütlich über den nächsten Zug grübeln, sodass sich die Partien ein halbes Jahr hinziehen können. Auf Vielspieler kommt ein Jahresbeitrag von 18 Euro zu.

Das kleinere Myschach empfiehlt sich eher für Freizeitspieler. Mit der Schachvariante Chess960, bei der die Anfangsstellung ausgelost wird, bietet der Server eine Alternative zum Abspulen der ewig gleichen Eröffnungen. Die Bedienoberfläche ist nicht ganz auf dem Stand der Technik, aber dafür gibt es eine WAP-Variante, mit der der Schächer seine Züge vom Handy aus verschicken kann. Spielen ist kostenlos, für Wertungszahl und Komfortfunktionen wird eine Monatsgebühr von 99 Cent fällig - das entspricht zwei Fernschach-Briefmarken. Und nicht mit dem Schachcomputer schummeln! (heb)

http://knightfight.de

Den ganzen Tag spielen und dennoch ausreichend Zeit zum Arbeiten haben, das ist das Grundkonzept hinter dem Browser-Rollenspiel Knightfight. Allein oder in Gilden organisiert duellieren sich hier Jungfrauenretter mit Raubrittern, um dabei Gold (des Gegners) und Erfahrungspunkte zu sammeln und in den Highscore-Listen zu steigen. Die Punkte gibt es jedoch, der Ritterehre angemessen, nur beim Kampf gegen zumindest gleich starke Gegner. Wer stattdessen immer nur die Kleinen verhaut, verliert sogar welche. Mit den Punkten verbessert man, wie in diesem Genre üblich, die Fähigkeiten des Avatars, das Gold tauscht der Händler gegen Waffen, Rüstungen oder den Charakter aufwertendes Geschmeide.

Dass auch Dauerspielern viel Zeit für Wichtigeres bleibt, liegt am Spielprinzip. Denn seinen Gegnern darf man die Rasur mit dem Biddenhänder nur in bestimmten Zeitabständen verpassen - in der kostenlosen Variante alle 15 Minuten. Wer häufiger in den Kampf ziehen will, kann echte Euro in die Spielwährung „Edelsteine“ tauschen, um seinen Avatar damit in einen Premium-Streiter zu verwandeln. Die finstere Horde des OTF ist übrigens auf Server 5 zu finden, die Bande hat mittlerweile auch das Spiele-Forum auf heise online gekapert. (axv)

www.magicmaps-portal.com/adfc/bw/portal.php
www.bikemap.de

Radfahren macht Spaß und ist gesund - jedenfalls für Freizeitsportler, die ihre Leistung allenfalls mal mit einem Pausenbierchen fördern. Doch während die Teilnehmer der Tour de France genau gesagt bekommen, wo es langgeht, ist der Hobby-Strampler auf seine Ortskenntnis angewiesen. Zumal Navigationssysteme und Routenplaner abseits der Autostraßen kaum Orientierungshilfe geben. In diese Bresche springen das Tourenportal des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) und Bikemap.de (das es auch als .at-Version gibt).

Das ADFC-Tourenportal rühmt sich mit über 34 000 Kilometer Tourenstrecke. Allerdings sind die Touren recht unterschiedlich verteilt. In Hannover etwa starten nur zwei, eine am Hauptbahnhof und eine in der Lavesstraße, also ganz in der Nähe des Bahnhofs. Die Routing-Funktion liefert nur Ergebnisse, wenn man einen Start- und Endpunkt wählt, die auf kombinierbaren Routen liegen. Als Ergebnis erhält man eine Wegbeschreibung, mehrere Seiten Kartenmaterial und GPS-Daten. Lediglich zwei Touren werden kostenlos angeboten, ansonsten bezahlt man nach Länge der erstellten Tour. ADFC-Mitglieder erhalten 100 Kilometer pro Monat gratis.

Komplett kostenlos ist Bikemap.de, dessen Kartenmaterial von Google Maps stammt. Es kommt bei weitem nicht an die Qualität der topografischen Karten von Magicmaps heran, die das ADFC-Portal nutzt. Dafür kann man die Google-Karten mit Satellitenbildern kombinieren, die einen Eindruck von der Landschaft geben. Auch das Handling der Karte im Browser ist besser gelöst. Die Touren sind nach Steigungsgrad und Streckenbeschaffenheit eingeteilt und werden von den Benutzern selbst eingestellt. Ein Bewertungssystem soll die Qualität sichern. Man kann Karten aus dem Browser drucken, als Google-Earth-Datei exportieren oder die GPS-Daten abspeichern. Offenbar tobt ein Wettstreit mit dem ADFC-Tourenportal um die erfasste Wegstrecke. Zum Redaktionsschluss hatte Bikemap.de mit rund 39 000 Kilometern die Nase vorn. (ad)

www.simpsonsmovie.com/main.html

In Zeiten aufwendiger 3D-Animationen mutet ein einfacher Zeichentrickfilm wie Die Simpsons schon altmodisch an. Doch die gelbgesichtige Familie hat nicht nur in den USA Kultstatus erlangt. Für alte und neue Fans bietet die englischsprachige Website zum Film schon vorab eine Menge Unterhaltung: Die Flash-Animation führt durch Springfield, die Heimatstadt der Simpsons, wo man ihre Freunde und Bekannten an bekannten Plätzen trifft. Die drei kleinen Spiele sind zwar nicht sehr anspruchsvoll, aber zumindest vorübergehend ganz unterhaltsam. Am meisten Spaß macht aber der Avatar-Generator, mit dem man unzählige Variationen der Figuren im unverwechselbaren Stil des Simpson-Zeichners Matt Groening erstellen kann. (ad)


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