Werkzeugkette für das Test-Management mit dem Team Foundation Server 2010

Seite 4: Fazit

Inhaltsverzeichnis

Während der Testausführung erhebt der Tester Diagnosedaten. Die reichen von den Systeminformationen (CPU, Rechnername, Betriebssystemversion) über das Event-Log bis hin zu Benutzerinteraktionen und der Test-Impact-Analyse. Letztere dient der Ermittlung von Regressionstests nach Code-Änderungen. Testet man eine .NET-Anwendung, werden die während des Tests instrumentierten Code-Zeilen registriert. Änderungen am Quellcode der getesteten Applikation lassen sich durch den Test Manager analysieren und die zu wiederholenden Tests ermitteln. Das kann jedoch nur ein Indiz auf die Regressionstest sein, werden doch Änderungen an Konfigurationsdateien oder "unmanaged" Code-Teile nicht berücksichtigt. In jedem Fall
lassen sich die "Hot-Spots" unter den Tests identifizieren, die in jedem Fall erneut zu testen wären.

Doch auch manuell lassen sich Testsuiten für Regressionstests aus den bestehenden Testsuiten und -fällen zusammenstellen. Im Testing Center kann der Tester dazu einen neuen Testplan "Version 1.1 Regression" anlegen. Ihm fügt er nun über den Kontextmenüeintrag "Copy Suite from another test plan" Kopien der Suiten aus dem Testplan für Version 1.0 des zu testenden Produkts hinzu. Dabei werden lediglich die Zusammenstellungen der Testfälle, nicht aber die Testfälle selbst dupliziert. Im Anschluss kann man den kopierten Testsuiten weitere Testfälle hinzufügen oder irrelevante entfernen. Dadurch kann der Testmanger den Testaufwand für Planung und Durchführung von Hot-Fix-Versionen optimieren, wenn keine Ressourcen für die vollständige Wiederholung aller Tests bereitstehen oder das gar nicht gewünscht ist. So kann der Tester eine Testbibliothek mit verschiedenen Testfällen in unterschiedlichen Suiten aufbauen, die sich beliebig wiederverwenden lassen.

Mit dem Test Manager lässt sich die Qualitätssicherung um ein funktionsstarkes Werkzeug ergänzen, ohne Medienbrüche oder redundante Daten befürchten zu müssen. Alle Daten sind im Team Foundation Server hinterlegt und dadurch von anderen Clients aus verfügbar. Das spart Kosten für unnötige Tool-Integrationen und senkt den Schulungsaufwand bei den Benutzern. Microsoft liefert damit eine erste vielversprechende Version einer umfassenden Werkzeugkette, die auch die Qualitätssicherung in Softwareentwicklungsprojekten zum Ziel hat.

Sven Hubert
ist seit mehreren Jahren für die AIT GmbH & Co. KG
in Stuttgart als Berater tätig und seit April 2010 Most Valuable Professional (MVP) für Visual Studio ALM. Zu seinen Schwerpunkten gehört neben der Projektleitung das Application Lifecylce Management. (ane)