Wie eine Smartphone-App Hautkrebs erkennt und Auffälligkeiten erklärt
KI-Hautkrebsscanner am Handy liefern schnelle Hinweise, aber ohne Gewähr. Mit SkinDoc entsteht am DFKI eine App, die Befunde Punkt für Punkt fachlich erklärt.

(Bild: Lando Lehmann / DFKI)
Schon seit Jahren versprechen kommerzielle Hautscan-Apps wie AI Dermatologist, SkinScreener, Haut Scanner oder SkinVision, Handyfotos von Hautmalen mit künstlicher Intelligenz zu analysieren. Die dahinterstehenden KI-Systeme sind mit Tausenden Beispielsfotos trainiert. Schnell hat der Anwender zu Hause ein Foto geschossen und erhält nach wenigen Sekunden eine Einschätzung: gutartig oder bösartig. Manche Apps unterscheiden verschiedene Hautkrebsarten, deren Entwicklungsstadien und darüber hinaus sogar noch weitere Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Akne.
Zusätzlich bieten viele dieser Apps an, Fotos von Hautmalen (medizinisch: Läsionen) auf einer Body Map zu verzeichnen und davon später weitere Bilder abzuspeichern. So kann der Nutzer auffällige Stellen im Blick behalten und erkennt einfacher, ob und wie sie sich über längere Zeiträume verändern. Manche Apps bieten zudem eine Erinnerungsfunktion, damit insbesondere die Anwender mit als bösartig oder verdächtig eingeschätzten Läsionen nicht vergessen, einen Termin in einer dermatologischen Praxis wahrzunehmen. Manche Apps schlagen sogar gleich eine nahe gelegene Praxis vor.
- Hautscan-Apps mit KI unterstützen das Fotografieren und Einschätzen von Hautmalen mit dem Smartphone.
- Ein Forschungsprojekt kombiniert diese Anwendung mit erklärbarer KI: Die App SkinDoc ordnet Hautbilder ein und zeigt dem Nutzer, worauf die Diagnose beruht.
- Mit solchen Techniken ausgestattet lässt sich die Hautkrebsvorsorge mit dem eigenen Smartphone möglicherweise zu einer verlässlichen Teledermatologie-Plattform ausbauen.
Die Gretchenfrage, die all diese Apps aufwerfen, ist allerdings die nach ihrer KI-Analyse: Ist die verlässlich? Es gibt wohl keine Hautscan-App, die ihrem Anwender nicht empfiehlt, im Zweifel mit einer verdächtigen Läsion eine dermatologische Praxis aufzusuchen. Die Sorge, bei einem falsch-negativen Befund haften zu müssen, scheint unter den Anbietern sehr verbreitet zu sein. Das ist für den Nutzer aber unbefriedigend. Arzttermine sind oft nur mit langem Vorlauf zu bekommen und viele Krankenversicherungen bezahlen Vorsorgeuntersuchungen auch nur einmal jährlich oder sogar nur alle zwei Jahre.
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