Wie indische Krämerladen gegen den Online-Lebensmittelhandel kämpfen

Kleine Geschäfte, die Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs verkaufen, sind essenzieller Bestandteil des indischen Lebens. Die Konkurrenz: E-Commerce.

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In den Dark-Stores von Dunzo suchen die Mitarbeitenden die bestellten Waren aus den Lagerregalen zusammen. (links) N. Sudhakar betreibt ein Kirana in Bangalore. (rechts), Fotos: Aparna Nori

In den Dark-Stores von Dunzo suchen die Mitarbeitenden die bestellten Waren aus den Lagerregalen zusammen. (links) N. Sudhakar betreibt ein Kirana in Bangalore. (rechts)

(Bild: Fotos: Aparna Nori)

Lesezeit: 22 Min.
Von
  • Edd Gent
Inhaltsverzeichnis

Von sieben Uhr morgens bis weit nach Sonnenuntergang sitzt N. Sudhakar hinter dem Tresen seines kleinen Lebensmittelladens in der südindischen Stadt Bangalore – sieben Tage die Woche. Er ist vom Boden bis zur Decke vollgepackt. Von 20-Kilogramm-Reissäcken bis zu Shampoo-Tütchen für eine Rupie (wenig mehr als ein Cent) verkauft Sudhakar alles für den täglichen Bedarf vieler Menschen in der Nachbarschaft. Sein Geschäft ist eines der rund zwölf Millionen familiengeführten "Kiranas", die es in Indien an fast jeder Straßenecke gibt.

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Sein Kirana liegt an einer belebten Straße im Stadtteil Whitefield, einem ehemals ruhigen Vorort, der heute ein wichtiger Knotenpunkt für die boomende IT-Industrie der Stadt ist. Als der 49-jährige Sudhakar den Laden vor 20 Jahren eröffnete, wurden gerade Büros gebaut. Dank des Zustroms von Bauarbeitern, gefolgt von IT-Angestellten, zog sein Geschäft schnell an. Inzwischen erheben sich hinter seinem Laden Wohnblöcke, in denen Hunderte von Angestellten aus den umliegenden Technologieparks leben.

Heute stellt dieselbe Technologiebranche, die Sudhakars Geschäft florieren ließ, Läden wie den seinen vor eine neue Herausforderung. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen Lieferfahrer Schlange, um Lebensmittel aus einem "Dark-Store" zu holen – einem Mini-Lagerhaus, das mitten in der Stadt errichtet wurde, um ultraschnelle Heimlieferungen zu ermöglichen. Dunzo, ein bangalorisches Start-up, betreibt das Lager – so erfolgreich, dass "dunzo" mittlerweile als eigenes Verb in die indische Sprache eingegangen ist: Bangaloreaner, die etwas quer durch die Stadt transportiert haben wollen, "dunzon" die Waren, indem sie über die App des Unternehmens einen Motorradkurier buchen.

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