Wie kompakte Bluetooth-Lautsprecherboxen die Physik scheinbar austricksen
Die kleine Box auf dem Tisch ist kaum größer als eine Tasse. Trotz der geringen Größe klingt sie voll und satt. Das gelingt dank Software-Unterstützung.

- Georgiy Belashov
Der mechanische Aufbau der meisten Lautsprecherboxen blieb in den vorigen Jahrzehnten weitgehend unverändert. Erst die Digitaltechnik ermöglicht klangliche Fortschritte, die mit analogen Schaltungen früher gar nicht oder nur mit großem Aufwand umsetzbar waren.
Mit Bluetooth-Boxen kommt man schnell und – solange die Bluetooth-Verbindung einen nicht ärgern möchte – unkompliziert in den Musikgenuss. Das Bluetooth-Modul der Box empfängt das digitale Signal des Zuspielgeräts und leitet es an den Audio-Decoder weiter, der die zum Beispiel mit SBC, AAC oder aptX kodierten Inhalte dekodiert und an den digitalen Signalprozessor (DSP) übergibt. Der DSP verändert und versieht diese mit Filtern – hier findet die klangliche Magie statt, um die es in diesem Artikel geht. Danach wandelt die Box diese digitalen Signale in analoge um, verstärkt sie und leitet sie an die Lautsprecher weiter, die sie in Membranbewegungen umsetzen. Dadurch entstehen Druckwellen, die die Ohren schließlich als Klang wahrnehmen.
Lautsprecher sind nur die Bauteile, die elektrische Signale in Geräusche umwandeln. Zusammen mit anderen Bauteilen sind sie in einem Gehäuse untergebracht, und das Gesamtkonstrukt ist zum Beispiel als Bluetooth- oder Lautsprecherbox bekannt, oft zu Box abgekürzt.
Eiserne Gesetze des Boxenbaus und Kompromisse
Tieftonwiedergabe, Größe und Energieeffizienz der Boxen hängen stark miteinander zusammen. Audioingenieur und Entwickler von Lautsprechersystemen Josef Anton Hofmann beschrieb den Zusammenhang sinngemäß so: Von den drei Eigenschaften gute Tieftonwiedergabe, kompakte Größe und hohe Effizienz kann eine Lautsprecherbox nur zwei haben, die dritte fällt dem Kompromiss zum Opfer (Hofmann’s Iron Law). Obwohl neuere Entwicklungen das Eiserne Gesetz inzwischen aufweichen, gilt die Aussage grundsätzlich weiterhin.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Wie kompakte Bluetooth-Lautsprecherboxen die Physik scheinbar austricksen". Mit einem heise-Plus-Abo können sie den ganzen Artikel lesen und anhören.