Seite 2: Ausprobiert

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Wir machten die Probe aufs Exempel, zeichneten von beiden Diensten Hörproben aus den Alben "Old Ideas" von Leonard Cohen und "Alles nur geklaut" von den Prinzen auf, flickten mit einem Audio-Editor Stille an, sodass die Songdateien die passende Länge der Originale hatten, schrieben kurz noch die wichtigsten Metadaten in die ID3-Tags und exportierten die Songs als MP3. Und siehe da: iTunes Match fand sie auf Anhieb in seinem Repertoire und bot uns an, die kompletten Versionen in AAC mit 256 kBit/s herunterzuladen. Bei diesem Proof-of-Concept dauerte es rund 25 Minuten, bis wir das Cohen-Album mit den kurzen Vorhörschnipseln komplett mit iTunes Match abgeglichen hatten. Der Prozess ließe sich aber durchaus automatisieren und weiter beschleunigen.

Apple schaut sich beim Matching offenbar bewusst nur einen kleinen Teil der Lieder an, um dem Anwender Zeit zu sparen. Je pingeliger der Matching-Algorithmus arbeiten würde, desto niedriger würde die Rate der abgeglichenen Songs ausfallen und desto mehr Cloud-Speicher müsste Apple zur Verfügung stellen. In unseren Tests musste iTunes Match nur 20 bis 30 Prozent der Songs aus unseren Datenbanken tatsächlich auf seine Cloud-Server hochladen und dort speichern. Der Rest wurde abgeglichen.

Der nur kurz über den Anfang blickende Matching-Algorithmus würde mitunter auch Meldungen erklären, bei denen von Rap-Songs angeblich nur zensierte Versionen in der iCloud abgeglichen wurden. In den USA werden von allzu derben Rap-Songs von den Musik-Labels häufig "cleane" Varianten produziert, bei denen die F-Wörter fehlen. Wenn sich diese zensierten Fassungen aber in den ersten 17 Sekunden nicht von den meist in Europa erhältlichen vollständigen Versionen unterscheiden, so kann iTunes sie nicht unterscheiden und gleicht die jugendfreie Fassung ab, ohne dass hier jemand in böser Absicht die Zensurschere zücken müsste.

Mehr zu iTunes Match bringt Mac & i Heft 5, ab 10. März im Handel. (hag)