Electronic Frontier Foundation klärt über Überwachungstechniken auf
Ein neues Whitepaper der EFF soll dabei helfen, gängige Überwachungstechniken durch Dritte zu erkennen und ein weiteres Ausspähen zu verhindern.
- Robert Lippert
- Moritz Förster
Mit „Behind the One-Way Mirror: A Deep Dive Into the Technology of Corporate Surveillance“ stellt die Electronic Frontier Foundation (EFF) ein Whitepaper zu gängigen Überwachungstechniken vor, wie sie die großen Plattformen Amazon, Google, Twitter, Facebook und weitere Data Broker online verwenden.
Den Fokus legt die EFF dabei insbesondere auf sogenannte Tracker von Dritten – Sammlungen persönlicher Daten für Unternehmen, mit denen Nutzer gar nicht direkt kommunizieren. Zusammengeführt ließe sich selbst aus punktuellen Informationen daraus ein umfassendes Bild über Anwender zeichnen, darunter politische Zugehörigkeit, sexuelle Identität, Einkommen, Einkaufsverhalten oder auch physische und mentale Gesundheit, so die EFF.
Tracker vom digitalen zum echten Leben
Das Paper richtet sich in erster Linie an Journalisten und politische Entscheidungsträger, aber auch ganz allgemein an Nutzer, die sich mit dem Thema näher auseinandersetzen möchten und mit einzelnen technischen Zusammenhängen noch nicht vertraut sind. Es stellt dazu die Tracker vor, die Rückschlüsse von Daten auf individuelle, reale Personen ermöglichen und im Web, auf mobilen Geräten und auch abseits vom digitalen Leben Anwendung finden.
Außerdem klärt die EFF über gängige Praktiken für das Sammeln von Nutzerdaten auf, wie sie in Werbenetzwerken zum Einsatz kommen oder an WiFi-Hotspots, Bluethooth-Beacons und anderen Geräten erhoben werden. Auch können sich Anwender dazu informieren, wie Daten unter den Plattformen gehandelt werden, welche Prinzipien hinter Echtzeitauktionen von Werbeplätzen greifen oder wie Werbetreibende Cookiedaten miteinander in Beziehung setzen, um Nutzer und deren Vorlieben zu identifizieren.
Abschließend hält die EFF fest, dass ein Tracking nach derzeitigem Stand von Technik und Gesetzgebung nur schwer zu verhindern sei, gibt jedoch Vorschläge, wie Anwender ihre Privatsphäre schützen und Third-Party-Tracking vermeiden, oder zumindest erschweren können. Die reichen von Browser- und Plug-in-Empfehlungen über Geräteeinstellungen bis hin zu Netzwerkfiltern. Alle Informationen finden Unternehmen und Nutzer auf eff.org.
Siehe dazu auch:
- Recht: Datenschutzfallstricke im IT- und Entwickleralltag, iX 10/2019, S. 92
(fo)