13 Milliarden Euro von Apple: Irische Regierung hat Bankwächter ausgewählt

Einem Bericht zufolge soll die Bank of New York Mellon Corporation die von der EU-Kommission geforderte Steuernachzahlung auf einem Sperrkonto verwahren. Ein Investmentmanager wird noch gesucht.

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Seit etwa einem Jahr bremst Apple in einigen Situationen die Leistung von iPhones mit abgenutzten Batterien, damit sich die Geräte unter voller Auslastung nicht abschalten.

(Bild: dpa, Alan Diaz)

Lesezeit: 2 Min.

Was macht die Republik Irland mit den 13 Milliarden Euro, die Apple aufgrund der Steuerermittlungen der EU-Kommission nachzahlen muss? Da Apple Einspruch gegen die Entscheidung erhoben hat, muss das Land die Riesensumme zunächst sicher verwahren. Wer diesen Job übernehmen soll, wurde nun bekannt: Laut Informationen der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg wird das Geldhaus Bank of New York Mellon Corporation der Wächter der Milliarden werden.

Die Summe landet zunächst auf einem Sperrkonto, muss aber so verwaltet werden, dass sie sich nicht reduziert und zudem Zinsen einbringt. Aus diesem Grund wird Irland auch einen eigenen Investmentmanager beschäftigen, der in Kooperation mit Apple ausgewählt wird. Dieser steht laut Bloomberg derzeit noch nicht fest.

Irland stand der Entscheidung der EU-Kommission, die gigantische Nachzahlung zu verlangen, von Anfang an kritisch gegenüber und unterstützte Apple auch in seinem Einspruch. Das Land sieht im Steuersparmodell des iPhone-Konzerns in Irland keine verbotenen staatlichen Subventionen, wie das die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager ermittelt hatte.

Apple wiederum rechnet fest damit, das Geld schließlich zurückzuerhalten. Apple-Chef Tim Cook tat die Steuernachforderung 2016 als “politischen Scheiß” ab. Bei Apple habe niemand "irgendwas falsch gemacht" – stattdessen seien der EU-Kommission “schwerwiegende Fehler” in Hinblick auf die Geschäftsaktivitäten des Konzerns außerhalb Irlands unterlaufen.

Der Konzern sieht die Gelder sowieso nur als "geparkt" an – bevor sie in die USA zurücküberführt werden. Die von US-Präsident Donald J. Trump eingeleitete Steuerreform soll es nun ermöglichen, diese abgabensparend in die Heimat zurückzuführen. Apple plant, seinen Barmittelbestand auf Null zurückzuführen. Dieser soll bei über 250 Milliarden Dollar liegen, wobei das Unternehmen über 100 Milliarden Dollar an Schulden gemacht hat, um Aktien zurückzukaufen und Dividenden zu zahlen. (bsc)