5-Sekunden-Video legt iPhone und iPad lahm
Die Wiedergabe einer kurzen MP4-Datei kann iOS-Geräte kurze Zeit später zum Einfrieren bringen. Das Video wird unter anderem über iMessage und WhatsApp verbreitet.
Mit einem manipulierten Video, das derzeit über Messenger und soziale Netzwerke verbreitet wird, lassen sich iPhone und iPad zum Einfrieren bringen. iOS beginnt kurze Zeit nach der Wiedergabe ins Stocken zu geraten und die Bedienoberfläche verweigert anschließend jegliche Eingabe. Auf manchen Geräten taucht das Drehrädchen-Icon auf, das sonst beim Herunterfahren kurz erscheint. Besonders problematisch scheint das Abspielen im integrierten Browser Safari, etwa nach der Zusendung eines Videolinks in iMessage – hier hilft nur noch ein erzwungener Neustart, um das iPhone oder iPad wieder in Betrieb zu nehmen.
Bei der Wiedergabe des Videos in WhatsApp – dort wird dieses offenbar schon länger verteilt –, scheint nur die Messaging-App selbst einzufrieren, nicht jedoch das gesamte System. Hier sollte es also ausreichen, WhatsApp zwangszubeenden.
Video bringt iOS 10.1.1 und Beta von iOS 10.2 zum Absturz
Das Fünf-Sekunden-Video stammt offenbar aus der chinesischen Video-Sharing-App Miaopai. Ob dieses gezielt manipuliert wurde oder das Einfrieren durch einen Fehler auslöst, bleibt offen. Das Problem betrifft mindestens die aktuelle iOS-Version 10.1.1 und tritt offenbar auch in der Beta von iOS 10.2 sowie in älteren iOS-Versionen auf. Ein iPhone 5 der Mac & i-Redaktion, auf dem noch iOS 10.0.2 läuft, konnte das Video im Unterschied dazu ohne anschließendes Einfrieren abspielen.
Abstürze bei der Wiedergabe manipulierter Mediendateien sind keine Rarität, derartige Fehler werden mitunter auch zum Einschleusen von Schadcode verwendet – und von Apple regelmäßig in iOS-Updates beseitigt. Zuletzt sorgte im vergangenen Jahr die “Nachricht des Todes” für Aufsehen, hier reichte das Betrachten einer Nachricht mit einer spezifischen Zeichenfolge, um das iOS-Gerät abstürzen zu lassen.
Verschleierte Videolinks vorerst vermeiden
Nutzer sollten über Messenger, E-Mail und soziale Netzwerke verbreitete Videolinks vorerst meiden. Das Absturzvideo wird oft unter dem Namen IMG_0942.mp4 geteilt – und unter anderem auf Nutzerseiten des russischen Netzwerks VK gehostet. Die Links zu dem Video lassen sich aber auch einfach hinter einem beliebigen URL-Kürzer verstecken. (lbe)