Apple-Aktionäre: Konzern soll gegen Smartphone-Sucht bei Kindern vorgehen

Jana Partners und der Pensionsfonds CALSTRS fordern, dass der iPhone-Produzent die Abhängigkeitsproblematik erkennt und bekämpft. Sie halten rund zwei Milliarden US-Dollar an Apple.

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Kind im Internet

Ein Kind mit einem smarten Gerät – hier ist es ein Tablet.

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Lesezeit: 2 Min.

Zwei große Apple-Anteilseigner haben den Konzern aufgefordert, sich gegen die zunehmende Smartphone-Suchtgefahr bei Kinder und Jugendlichen zu engagieren. Der Investor Jana Partners LLC sowie der Pensionsfonds kalifornischer Lehrer, das California State Teachers’ Retirement System (CALSTRS), schreiben in einem offenen Brief, der auf der für Apple passend benannten Website "Think Differently about Kids" veröffentlicht wurde, Eltern benötigten "mehr Wahlmöglichkeiten und Werkzeuge", um sicherzustellen, dass "junge Kunden [die Apple-]Produkte in optimaler Weise" nutzen könnten. Jana und CALSTRS halten zusammen Apple-Aktien im Wert von rund zwei Milliarden US-Dollar.

Laut einer Umfrage aus dem vorvergangenen Jahr glaubt die Hälfte der Teenager in den Vereinigten Staaten, dass sie "süchtig" nach ihrem Handy sind. Zudem hätten sie das Gefühl, auf Nachrichten direkt anworten zu müssen. In einer von Jana und CALSTRS zitierten Studie heißt es, Kinder, die drei Stunden und mehr pro Tag mit elektronischen Geräten verbringen, erhöhten ihre Gefahr, unter Risikofaktoren für Selbstmord zu leiden, um 35 Prozent – junge Nutzer, die fünf Stunden pro Tag mit Smartphone und Co. verbringen, gar um 71 Prozent.

Es gebe zunehmend Beweise dafür, dass einige der häufigsten Nutzer der Geräte unter unbeabsichtigten negativen Konsequenzen leiden. Würde Apple etwas dagegen tun, könne dies auch den Langzeitwert der Aktien erhöhen. Apple bietet bereits Funktionen an, mit denen Eltern die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder kontrollieren können. Allerdings halten Jana und CALSTRS diese nicht für ausreichend.

Man spreche sich nicht für einen "Alles oder nichts"-Ansatz aus, es sei aber wichtig, dass es Eltern ermöglicht werde, die für die Entwicklung ihrer Kinder optimale Nutzungszeit von iPhone & Co. einzuhalten. Apples aktuelle Technik zum Kinderschutz ist den Aktionären nicht fein genug.

Apple müsse diese verbessern und den Eltern sofort präsentieren. Jana und CALSTRS forderten Apple auf, einen Expertenausschuss, mehr Forschung sowie "neue Werkzeuge und Optionen" im Kampf gegen die Smartphone-Sucht einzuführen. Zudem müsse Apple die Nutzer besser fortbilden und die Situation regelmäßig überwachen. (bsc)