Apple Homekit mit Fernsteuerungs-Schwachstelle: Nutzer verwirrt über Apples Notfall-Fix

Um zu verhindern, dass Unbefugte per HomeKit vernetzte Heimautomatisierungsgeräte fernsteuern, hat Apple die Freigabefunktion abgedreht – und sperrt damit seit Tagen berechtigte Nutzer ohne Hinweis aus.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 63 Kommentare lesen
HomeKit

Das iPhone steuert HomeKit-Geräte – in den eigenen vier Wänden und von unterwegs aus.

Lesezeit: 2 Min.

Trotz Freigabe können HomeKit-Nutzer ihre heimischen Geräte derzeit nicht mehr fernsteuern: Apple hat die Funktion Ende vergangener Woche als Notfallmaßnahme abgedreht, um eine Schwachstelle zu schließen, die Unbefugten die Fernkontrolle über Smart-Home-Geräte einräumt. Betroffene Nutzer erhalten allerdings keinerlei Hinweis darüber, der Fernzugriff scheitert einfach.

Entsprechend beschweren sich Nutzer zunehmend über die fehlende Funktion, darunter auch in Apples eigenem Forum. Den Berichten zufolge ist der Apple-Support nicht über die Abschaltung informiert, sondern gibt stattdessen nutzlose Troubleshooting-Tipps.

Die lokale Fernbedienung von HomeKit-Geräten im heimischen WLAN ist durch autorisierte Dritte weiterhin möglich. Der Hauptnutzer, der die Ersteinrichtung durchgeführt hat, kann weiterhin auch von unterwegs aus zugreifen. Um Familienmitglieder wieder für die HomeKit-Fernsteuerung freizuschalten, hat Apple noch für die laufende Woche ein weiteres iOS-Update in Aussicht gestellt.

Weitere Details zur der gravierenden HomeKit-Lücke wurden bislang nicht bekannt. Ein Angreifer braucht offenbar die E-Mail-Adresse respektive Apple-ID des Opfers, um dessen HomeKit-Installation in iOS 11.2 fernsteuern zu können – und ist möglicherweise auch nur in der Lage, bereits festgelegte Szenen zu benutzen.

Um HomeKit-Hardware auch von unterwegs aus zu steuern, ist ein Home-Hub erforderlich – ein Apple TV oder ein iPad.

(Bild: Apple)

Offenbar wirkt Apples Notfall-Fix allerdings nicht weltweit: Er habe eine Demonstration der Schwachstelle erhalten, schrieb der in Irland ansässige Entwickler Steve Troughton-Smith am Wochenende. Seine HomeKit-Lampen seien aus der Ferne gesteuert worden – er sei froh, dass er keine smarten Türschlösser hat. Zu diesem Zeitpunkt war die Lücke laut Apple eigentlich schon geschlossen. Bei Testläufen von Mac & i war in Deutschland kein Fernzugriff für freigegebene Dritte mehr möglich.

Der Remote-Zugriff auf HomeKit-kompatible Hardware setzt ein Apple TV oder ein iPad als Home-Hub respektive Steuerzentrale im heimischen WLAN voraus, künftig kann auch der Lautsprecher HomePod diese Funktionalität übernehmen. (lbe)