Apple bringt Suchwerbung nach Deutschland
Bei der Suche nach Apps müssen sich bald auch deutsche Nutzer auf große Banner einstellen, die über den Ergebnissen erscheinen.
Apple baut das Geschäft mit Suchwerbung im App Store aus: Die Werbe-Banner erscheinen in Kürze in insgesamt dreizehn Ländern, neu darunter sind Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Japan und Südkorea, wie der iPhone-Konzern am Donnerstag mitteilte. Entwickler können bereits Kampagnen anlegen, diese sollen ab dem 2. August hierzulande eingeblendet werden.
In der Schweiz sind die Such-Ads schon seit längerem verfügbar, ebenso wie in USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland und Mexiko.
Banner dürfen nur für Apps werben
Apples “Search Ads” gibt es seit knapp zwei Jahren. Die in den Suchergebnissen ganz oben platzierten Banner dürfen ausschließlich für iPhone- und iPad-Apps werben, Hinweise auf andere Produkte sind nicht erlaubt. Apple verkauft den Bannerplatz nach einem Auktionsprinzip für Schlüsselwörter, bezahlt wird das Antippen durch den Nutzer.
App-Anbieter können ein Targeting nach verschiedenen Kriterien wie Alter, Geschlecht, Gerätetyp sowie Standort festlegen, auch Uhrzeit und Wochentag lassen sich für die Anzeige der Banner bestimmen.
Apple erstellt Nutzergruppen "aus mindestens 5000 Personen", dabei sollen sowohl Account-Informationen als auch das Download-Verhalten in iTunes wie App Store berücksichtigt werden. Man gebe keine persönlichen Daten der Nutzer an Werbetreibende weiter, betont der Konzern.
Die Banner sind mit einem Ad-Button gekennzeichnet, der sich antippen lässt und eine Erklärung einblendet, warum die jeweilige Anzeige erscheint. Vor einem Jahr hat das Unternehmen zusätzlich “Search Ads Basic” eingeführt, bei denen Entwickler ein bestimmtes Budget vorgeben können und für jede Installation ihrer App bezahlen – Targeting und Schaltung führt Apple dabei automatisiert durch. Die Basic-Version soll erst ab dem 22. August in den neuen Ländern verfügbar sein, merkte Apple an.
Apple stoppt Werbeblocker – Kritik an Suchwerbung
Die Einführung der Suchwerbung in neuen Ländern fällt mit Apples Vorgehen gegen systemweite Werbeblocker zusammen. Nutzer können Banner auf iPhone und iPad nur im Browser Safari (und bestimmten Webansichten) über sogenannte Inhalteblocker unterdrücken, nicht jedoch generell in Apps.
Entwickler haben immer wieder Kritik an den Werbeeinblendungen geäußert, die praktisch die kompletten Suchergebnisse überdecken bevor man nach unten scrollt. Apple setze die Werbeumsätze über den Wunsch des Nutzers, sinnvolle Suchergebnisse zu erhalten, bemängelte jüngst der Epic-Games-Gründer Tim Sweeney.
(lbe)