Apple stellt Siri leise unter neue Leitung
Für die Weiterentwicklung von Siri ist nun Apples Software-Chef verantwortlich. Der einst dem iPhone vorbehaltene Sprachassistenzdienst fließt in immer mehr Produkte des Herstellers ein.
Stiller Führungswechsel bei Siri: Die Sprachassistentin fällt nun unter das Aufgabengebiet von Apples Software-Entwicklungschef Craig Federighi, der seit längerem für iOS und macOS verantwortlich ist. Dies geht aus einem geänderten Beschreibungstext auf Apples Leadership-Seite hervor. Zuvor lag die Leitung über Jahre bei Apples Internet- und Dienste-Chef Eddy Cue. Einen Grund für die Neuordnung nannte das Unternehmen bislang nicht. Als Content-Chef dürfte Cue mit dem geplanten erheblichen Ausbau des Videoangebotes neue Aufgaben übernommen haben.
Siri inzwischen auch für Dritt-Apps und auf dem Mac
Wann genau der Führungswechsel vollzogen wurde, bleibt unklar. Federighi treibt die Weiterentwicklung von Siri offenbar seit mindestens 2016 voran: Im Herbst des vergangenen Jahres wurde das Sprachassistenzsystem erstmals für Dritt-Apps geöffnet und hielt – Jahre nach dem iPhone – auch auf dem Mac Einzug. Zuvor war Apple mehrfach kritisiert worden, weil die Einbindung neuer Dienste in das ursprünglich offene System über lange Zeit stagnierte.
Siri ist nun auf allen vier Betriebssystemen des Konzerns präsent und spielt bei neuen Produkten wie den drahtlosen Kopfhörern AirPods sowie dem angekündigten WLAN-Lautsprecher HomePod eine wichtige Rolle.
Viele Neuerungen im App Store nach internem Führungswechsel
Möglicherweise erfolgte der Wechsel schon Ende 2015: Damals hat Apple wichtige Führungspositionen neu besetzt und die Leitung des App Store von Eddy Cue an Marketingchef Phil Schiller übergeben. Seitdem wurden – nach langen Jahren ohne nennenswerte Änderungen – zahlreiche Neuerungen im App Store umgesetzt, mit iOS 11 wird die Bedienoberfläche zudem komplett überarbeitet.
Bei Siri steht schon länger der Ausbau der Sprachunterstützung im Vordergrund – kein anderes Assistenzsystem unterstützt so viele verschiedene Sprachen – sowie Verbesserungen bei Stimme und Intonation: iOS 11 soll dies nochmals verbessern, wie Apple mit Hörbeispielen im neuen Blog für maschinelles Lernen aufführt. (lbe)