Apple trotzt Coronakrise mit Abo-Diensten und Wearables
Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie schlagen auch bei Apple aufs Hardware-Geschäft durch. Dennoch wächst der Umsatz – minimal.
Zu Jahresbeginn hatte Apple noch einen Quartalsumsatz von 63 bis 67 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Die Coronavirus-Pandemie machte dem Rekordquartal jedoch einen Strich durch die Rechnung. Im Zeitraum von Januar bis Ende März – das zweite Quartal im Finanzjahr 2020 des Konzerns – konnte der iPhone-Hersteller dennoch einen Umsatz von 58,3 Milliarden US-Dollar erzielen.
Das übertrifft die Erwartungen der meisten Wall-Street-Analysten und ist ein Zuwachs um ein Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresquartal. Der Betriebsgewinn ist um gut 4,2 Prozent auf 12,9 Milliarden Dollar geschrumpft. Der Reingewinn von rund 11,2 Milliarden Dollar liegt ebenfalls leicht hinter dem Vergleichszeitraum zurück (-2,7%). Da Apple eigene Aktien rückgekauft hat, ist der Reingewinn je Aktie um 3,5 Porzent auf 2,55 Dollar pro Aktie gestiegen. Das geht aus dem Donnerstagabend veröffentlichten Quartalsergebnis Apples hervor.
iPhones, iPads und Macs bringen weniger Umsatz
Bei den drei klassischen Hardware-Sparten iPhone (knapp 29 Milliarden Dollar Umsatz), iPad (4,4 Milliarden Dollar Umsatz) und Mac (5,4 Milliarden Dollar Umsatz) musste Apple Umsatzeinbußen zum Vorjahresquartal verzeichnen – teils deutliche. Als Retter erwies sich erneut das Geschäft mit Apps und Abo-Diensten, das allein 13,4 Milliarden Dollar an Umsatz eingefahren hat. Das ist mehr als je zuvor. Auch bei Wearables – das umfasst vorrangig Apple Watch und AirPods – ist der Umsatz im zurückliegenden Quartal weiter auf nun 6,3 Milliarden Dollar gestiegen. Konkrete Stückzahlen zu verkauften Geräten nennt das Unternehmen nicht mehr.
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Nach einem merklichen Verkaufseinbruch von Mitte März bis Mitte April habe er in der zweiten Aprilhälfte wieder eine teils anziehende Nachfrage verzeichnet, merkte Apple-Chef Tim Cook nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen an. Das sei nicht nur auf neu eingeführte Produkte zurückzuführen, sondern auch auf "ökonomische Stimuli", sowie darauf, dass sich Kunden langsam an die ungewöhnliche Situation gewöhnen und darauf einstellen, dass sie noch länger dauert, so Cook. Auch die Lieferkette sei seit Ende März wieder intakt. Eine Umsatzprognose für das laufende Quartal wollte Apple diesmal aber nicht abgeben.
Neue Produkte und Store-Wiedereröffnungnen
Trotz geschlossener Ladengeschäfte brachte Apple in den letzten Wochen neue Produkte auf den Markt, darunter ein neues MacBook Air, ein iPad Pro und eine größere Neuauflage des iPhone-Einstiegsmodells SE. Man wolle die eigenen Läden nun auch außerhalb Chinas langsam wieder eröffnen, sagte Cook – den Anfang sollen in den nächsten ein bis zwei Wochen Österreich und Australien machen.
Die Cash-Dividende für Aktionäre will Apple leicht auf 0,82 Cent pro Anteilsschein erhöhen. Das laufende Aktienrückkaufprogramm soll außerdem um weitere 50 Milliarden Dollar aufgestockt werden. Dennoch gaben Apple-Aktien im nachbörslichen Handel rund 2,6 Prozent nach. (lbe)