China-iPhone soll angeblich auf chinesische Speicherchips setzen
Apple verhandelt angeblich mit einem staatsnahen chinesischen Zulieferer über den Bezug von NAND-Flash. Dieser solle künftig in iPhones für den lokalen Markt zum Einsatz kommen – statt wie bisher Speicherchips aus Japan, Südkorea und USA.
In China verkaufte iPhones könnten künftig auf Speicherchips eines lokalen Herstellers setzen: Apple verhandle mit dem staatsnahen Unternehmen Yangtze Memory Technologies über die Lieferung von NAND-Flash, wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei berichtet. Es wäre das erste Mal, dass Apple NAND-Speicher von einem chinesischen Speicherchip-Produzenten bezieht, bislang setzt der Konzern dafür auf Zuliefer in Japan, Südkorea sowie den USA.
Lokaler NAND-Speicher für China-iPhones
Die Speicherchips des chinesischen Herstellers sollen dem Bericht zufolge speziell in den für den chinesischen Markt gedachten iPhone-Modellen und anderer Apple-Hardware zum Einsatz kommen. Ob Apple unter Druck der chinesischen Regierung stehe, künftig auf lokal produzierte Speicherchips zu setzen, bleibe unklar, merkt die Wirtschaftszeitung an – es könne dem Unternehmen aber in jedem Fall helfen, das China-Geschäft zu vergrößern.
Bis Yangtze Memory Technologies in der Lage ist, genug Speicherchips für iPhones zu produzieren, würden voraussichtlich noch ein bis zwei Jahre vergehen, so Nikkei – die NAND-Flash-Produktion laufe erst 2018 an. Marktforschern zufolge ist Apple der global größte Käufer von Flash-Chips und sorgt für rund 15 Prozent der weltweiten Nachfrage.
Apples China-Aktivitäten sorgen für Kritik
Apple, das Multimilliarden-Umsätze auf dem chinesischen Markt einfährt, kam in den vergangenen Monaten mehrfach den Vorgaben der chinesischen Regierung nach: So wurden etwa VPN-Clients und VoIP-Apps aus dem chinesischen App Store entfernt und die Daten chinesischer iCloud-Nutzer sollen in Kürze auf die Server eines chinesischen Partners umgezogen werden – ein Schritt, der Apple erneut erhebliche Kritik eingebracht hat.
Es sei besser, weiter auf dem Markt präsent zu bleiben, indem es sich an die lokalen Gesetze hält, argumentiert Apple – auch wenn das Unternehmen damit nicht übereinstimme. "Es wäre uns ganz offensichtlich lieber gewesen, die Apps nicht zu entfernen – aber wie in jedem anderen Land, in dem wir Geschäfte machen, befolgen wir die Gesetze", erklärte Apple-Chef Tim Cook nach der Entfernung der VPN-Apps. (lbe)