Hinweise auf AR-Brillen in iOS 11.3

Apple scheint intern bereits an Augmented-Reality-Gläsern zu basteln. Dazu passenden versteckten Code hat nun ein iOS-Hacker entdeckt.

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HoloLens

AR-Brillen gibt es bereits auf dem Markt – wie hier die HoloLens von Microsoft.

(Bild: dpa, Microsoft)

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Dass Apple sich intensiv für Augmented-Reality-Technik interessiert, betont Konzernchef Tim Cook regelmäßig – und mit ARKit gibt es längst eine passende API für iPhone und iPad. Ob es bald eine eigene AR-Brille von Apple gibt, blieb aber bislang unklar – es gab Gerüchte über eine mögliche Serienreife ab 2019, aber auch Aussagen aus Apples Chefetage, in denen es hieß, die Grundlagentechnik sei noch nicht so weit.

Nun hat ein iOS-Hacker erstmals Hinweise in Apples Code auf AR-Technik entdeckt. Wie der bekannte Firmware-Tüfftler Steve Troughton-Smith auf Twitter berichtet, stecken in der aktuellen iOS-Version 11.3 Verweise, die zu Augmented-Reality-Gläsern passen könnten.

Im Betriebssystem steckt im CoreUI-Framework neben den bekannten Ausgabevarianten "Main" (Hauptbildschirm), "AirPlay" (Streaming an externe Geräte), "Car" (CarPlay-Darstellung), "iPodOnly" oder "MusicOnly" nun ein sechster Display-Fall. Dieser nennt sich "Tatl", was offenbar ein Codename ist. Im Nintendo-Klassiker "Legend of Zelda" ist dies eine Fee, die der Hauptperson Link dabei hilft, mit der Umwelt zu interagieren – etwa, in dem sie Objekte oder Personen beschreibt.

Die "Tatl"-Referenz war in iOS 11.2 noch nicht vorhanden und bietet interessanterweise im weiteren Code-Verlauf die Möglichkeit, "physische Größen in Meter" hinterlegt zu haben. Letzteres wird aktuell für Apples ARKit verwendet, um Objekte in den Raum zu projizieren, die dann mit iPhone oder iPad angesehen werden können. Troughton-Smiths Kollege Guilherme Rambo‏, ebenfalls bekannter iOS-Hacker, teilte auf Twitter mit, dass ARKit darüber Bilder in Asset-Katalogen referenziere.

Apple neigt dazu, neue technische Verfahren und Produkte frühzeitig auszuprobieren – oft schon mehrere Jahre vor der Marktreife. Allerdings neigt der Konzern dazu, entsprechende Referenzen im eigenen Code zu verstecken. Warum "Tatl" nun schon in iOS 11.2 zu finden ist, bleibt unklar, möglicherweise handelt es sich dabei um ein Versehen. Im vergangenen Jahr hatte Apple bereits eine Firmware zu früh veröffentlicht, die Hinweise auf das iPhone X vor dessen Erscheinen enthielt. (bsc)