Kriminelle importieren Tausende Fake-iPhones und bringen sie zu Apple zurück

In den USA soll eine Gruppe von Studenten versucht haben, mit falschen Apple-Smartphones Geld zu verdienen – beim Hersteller selbst.

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iPhone X

Das hier ist ein echtes iPhone.

(Bild: dpa, Lino Mirgeler)

Lesezeit: 2 Min.

Wenn ein iPhone nicht funktioniert, gibt sich Apple zumindest in der Gewährleistungsphase zum Teil galant: Sind Schäden nicht vom Nutzer zu verantworten und ein Gerät nicht leicht reparierbar, bekommt er oder sie ein Austauschtelefon.

Dieses simple Handling haben nun Kriminelle in den USA auszunutzen versucht. Dabei sollen zwei Studenten, die an zwei Hochschulen in Oregon eingeschrieben waren, Tausende gefälschte iPhones aus China importiert haben. Diese brachten sie dann, weil sie sich nicht einschalten ließen, zu Apple beziehungsweise schickten sie ein – nur um dann ein funktionierendes, echtes Ersatzgerät zu erhalten. Das berichtet die Lokalzeitung The Oregonian.

Yangyang Z. und Quan J. soll dies laut Anklage mit über 1000 Geräten gelungen sein. J. allein soll 3069 iPhones eingeschickt haben, wovon dann 1493 ersetzt wurden, der Rest wurde zurückgewiesen. J. verwendete verschiedene E-Mail- und Adresskombinationen, um nicht sofort aufzufallen. Die von Apple für die ausgestauschten Geräte aufgeführten Kosten belaufen sich auf fast 900.000 US-Dollar. Warum die Fälschungen nicht immer sofort erkannt wurden, ist unklar; Strafverfolger gaben an, Apple sei dies bei Geräten, die sich nicht einschalten lassen, nicht einfach möglich.

Erwischt wurden die Studenten, weil sie beim Zoll auffielen – dieser warf J. vor, falsche Angaben auf einer Exportdeklarierung gemacht zu haben. Die Strafverfolger ermittelten anfangs nur wegen dem Handel mit gefälschten Produkten und Finanzvergehen nach dem Wire Fraud-Gesetz.

Die von Apple herausgegebenen Neugeräte wurden von den Verdächtigen ins Ausland verschifft, wo sie dann verkauft wurden; von den Hunderten Dollar pro Stück erhielten Z. und J. laut der Ermittler dann ihren Anteil. J. soll laut eigenen Angaben von Apple niemals darüber informiert worden sein, dass die Geräte, die er einschickte, Fälschungen waren. Z. wiederum gab laut seinem Anwalt an, er habe nicht gewusst, dass es sich um falsche Produkte handelt. Z. soll mehr als 200 iPhones eingeschickt haben.

(bsc)