Neue Vorwürfe zu Missständen bei Apple-Zulieferer

Obwohl Apple über schlechte Arbeitsbedingungen in einem Werk von Catcher informiert worden war, hat sich nach einem neuen Bericht von zwei Arbeitsrechteorganisationen nichts gebessert. Der iPhone-Hersteller will den Fall vor Ort untersuchen.

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Einem neuen Bericht von China Labor Watch und Green America zufolge herrschen in einem Werk des Apple-Zulieferers Catcher weiterhin sehr schlechte Arbeitsbedingungen. Man habe Apple bereits 2013 über zahlreiche Verstöße in dem Werk gegen das chinesische Arbeitsrecht sowie die Zulieferer-Vorgaben des Konzerns informiert – und die gleiche Produktionsstätte nun nochmals untersucht. Catcher fertigt dort angeblich das Gehäuse der nächsten iPad-Generation, Teile für das iPhone sowie das MacBook und Metal-Gehäuse für andere IT-Kozerne.

Apple-Chef Tim Cook auf einer früheren China-Reise in Zhengzhou beim Zulieferer Foxconn.

(Bild: dpa, Bowen Liu/Apple)

Zu den Vorwürfen der Arbeitsrechteorganisationen gehören unter anderem erzwungene Überstunden, schlechte Entlohnung und Feuer- sowie Sicherheitsrisiken, darunter blockierte Notausgänge und unzureichender Schutz beim Umgang mit giftigen Chemikalien – allerdings sei erfreulich, dass der Konzern die Toxine n-Hexan und Benzol nicht länger einsetzen will.

Apple und Catcher haben jedoch wenig getan, um die Sicherheitsstandards und Arbeitsbedingungen zu verbessern, folgert China Labor Watch – man habe in der aktuellen Untersuchung sogar zusätzliche Verstöße festgestellt.

Es wurde unmittelbar ein Team in das Werk geschickt, um die vorgeworfenen Verstöße zu untersuchen, betonte Apple gegenüber CIO. Bei der letzten regulären jährlichen Prüfung im Mai habe man bereits "verbesserungswürdige Bereiche" bei Catcher gefunden und einen Plan zur Korrektur der Missstände entworfen, so der iPad-Hersteller. Apple veröffentlicht einmal pro Jahr einen eigenen Bericht zu den Arbeitsbedingungen bei Zulieferern und Auftragsfertigern. (lbe)