Neues MacBook Pro: Apple geht Kernel-Panic-Berichten nach

Der neue T2-Chip, der unter anderem für "Hey Siri" und die SSD-Ansteuerung zuständig ist, kann für Komplettabstürze sorgen – zumindest bei einigen Anwendern.

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Neues MacBook Pro: Apple geht Kernel-Panic-Berichten nach

Der neue T2-Chip auf der Hauptplatine des MacBook Pro mit 13-Zoll-Display.

(Bild: iFixIt)

Lesezeit: 2 Min.

Nach der Affäre um ein Throttling-Problem bei Apples neuen Profi-Notebooks muss der Hersteller nun ein weiteres Fehlerbild untersuchen. Wie der Konzern gegenüber US-Medien mitteilte, überprüft das Unternehmen derzeit verschiedene Berichte über unerwartete Abstürze.

Das Problem sei jedoch nicht weit verbreitet und die Behebung Teil der üblichen Aufgabe des Konzerns, Stabilität und Verlässlichkeit seiner Produkte sicherzustellen, hieß es bei MacRumors.

Einige Käufer des MacBook Pro des Jahrgangs 2018 klagten zuvor über Neustarts und Kernel-Panic-Fehler, die offenbar im Zusammenhang mit dem neuen, ARM-basierten T2-Chip stehen, den Apple erstmals auch in mobilen Rechnern verbaut. Ähnliche Probleme traten auch schon beim iMac Pro auf, sagen Benutzer in Apples Supportforum – dies war der erste Computer, in dem Apple den Prozessor verwendet hatte.

Der T2 ist für verschiedene Funktionen zuständig, die zuvor diskret behandelt wurden: So ist er SSD-, Audio- und System-Management-Controller ebenso wie Bildverarbeitungsprozessor. Zudem enthält er einen Sicherheitsbereich (Secure Enclave), verschlüsselt die SSD on the fly und stellt die Dienste des Fingerabdrucksensors Touch ID bereit. Auch erlaubt er den Einsatz von Apples Sprachassistentin auf Zuruf ("Hey Siri").

Die nun gemeldeten Probleme treten zu unterschiedlichen Zeiten und eher vereinzelt als gehäuft auf. So sind sie etwa nach dem Schlafenlegen der Maschine zu beobachten – der Rechner startet also ab und zu neu, während er eigentlich (weitgehend) inaktiv im Sleep Mode verbleiben sollte. Zudem kann es offenbar auch zu Kernel Panics kommen, wenn mehrere Thunderbolt-Geräte in einer Daisy-Chain verbunden sind; manchmal scheint auch Apples Thunderbolt-3-nach-Thunderbolt-2-Adapter ein potenzieller Auslöser zu sein. Aktuell heißt es als Lösung nur, man solle die Dateisystemverschlüsselung FileVault 2, den Im-Schlaf-Abgleichmodus Power Nap sowie die Einschlaffunktion deaktivieren, was das Kernel-Panic-Risiko angeblich minimiert. Auf Dauer ist dies jedoch kein Zustand, zumal es Nutzer gibt, die auch dann noch von Abstürzen berichten.

Dass das Problem mit dem T2-Chip zu tun haben könnten, ergibt sich daraus, dass die von macOS geschriebenen Logdateien nach der Kernel Panic das sogenannte bridgeOS referenzieren – dies ist das Betriebssystem des T2, ein abgespecktes iOS, das auf dem ARM-System läuft. Das jüngst erschienene macOS-High-Sierra-Zusatzupdate, das das Throttling-Problem löste, soll noch keine Abhilfe bringen.

(bsc)