Pencil fĂĽr alle: Das neue iPad 6 und iPad Pro im Vergleich
Das neue Einstiegs-iPad unterstĂĽtzt den Apple Pencil. Was hebt das mehr als doppelt so teure iPad Pro noch vom 350-Euro-iPad ab? Die Unterschiede im Ăśberblick.
Der Apple Pencil diente bislang als ein Alleinstellungsmerkmal des iPad Pro. Wer den Stift zum Schreiben, Annotieren, Zeichnen und Bedienen nutzen wollte, musste zwangsläufig tiefer in die Tasche greifen. Dies ist jedoch nicht länger der Fall: Das neue iPad der sechsten Generation unterstützt den Apple Pencil erstmals auch und ist bereits ab knapp 350 Euro erhältlich – das ist weniger als die Hälfte des Preises des iPad Pro mit 10,5-Zoll-Display.
Von der Pencil-Unterstützung abgesehen, ist die Liste der Unterschiede jedoch immer noch lang, sie beginnt gleich beim Display: Der Bildschirm des günstigsten iPad Pro ist mit einer Diagonale von 10,5 Zoll nicht nur etwa größer als beim 9,7”-iPad, sondern bietet den erweiterten DCI-P3-Farbraum, um etwa kontrastreichere HDR-Inhalte wiederzugeben.
Das Display des günstigen iPads verzichtet weiterhin auf eine Antireflexbeschichtung und weist so etwa im Freien bei Sonnenlicht vermutlich deutlich mehr Spiegelungen auf – zudem dürfte es auf Maximalstufe etwas weniger Helligkeit liefern als die Pro-Modelle. Das iPad 6 muss außerdem ohne ein laminiertes Display auskommen, Panel und Glasscheibe sind also nicht verklebt. Dies kann für zusätzliche Spiegelungen sorgen und Apps mitsamt der dargestellten Inhalte wirken dadurch etwas entfernter als bei iPad Pro und neuen iPhones.
Display-Technik True Tone und ProMotion nur fĂĽr iPad Pro
Das iPad Pro hebt sich außerdem durch “True Tone”, die automatische Anpassung der Farbtemperatur an das Umgebungslicht, sowie “ProMotion” ab: Der Bildschirm ist in der Lage, die Bildwiederholrate dynamisch auf bis zu 120 Hertz (statt nur 60) zu erhöhen. Die Unterschiede fielen im iPad-Pro-Test von Mac & i zwar subtil aus, aber Scrollen oder Wischen erscheint etwas flüssiger, Fotos und Texte bleiben in der Bewegung schärfer. Die erhöhte Bildrate soll außerdem beim Zeichnen mit dem Apple Pencil eine schnellere Reaktion sicherstellen – darauf muss man beim billigeren iPad verzichten, es bewegt sich wohl auf dem Niveau der ersten iPad-Pro-Generation, die auch noch ohne ProMotion auskam.
iPad Pro (14 Bilder)
Der A10X-Chip des iPad Pro verspricht im Unterschied zu Apples A10 im iPad 6 eine merklich höhere Grafikleistung – und vermutlich auch eine höhere Leistung bei prozessorintensiven Anwendungen. Wie spürbar dies im Alltag ausfällt, müssen Benchmarks und Praxistests zeigen.
iPad 6 mit knapp bemessenem Arbeitsspeicher
Während Apple in der Pro-Reihe 4 GByte Arbeitsspeicher verbaut, muss das iPad der sechsten Generation wohl weiterhin mit 2 GByte auskommen. Dadurch bleiben nicht zuletzt die Multitasking-Fähigkeiten begrenzt: Wer zwei Apps nebeneinander einsetzt (“Split View”) und zusätzlich eine weitere App von der Seite hereinwischt (“Slide Over”), kann beim Einstiegs-iPad nicht mehr alle drei Apps parallel bedienen, wie iMore anmerkt.
Das iPad der sechsten Generation hat Apple außerdem mit deutlich weniger leistungsfähigen Kameras ausgerüstet als das iPad Pro und verbaut noch den etwas unzuverlässigeren Touch-ID-Sensor der ersten Generation. Auch der Smart Connector bleibt der Pro-Reihe vorbehalten, für diesen gibt es aber – abgesehen von Apples Smart Keyboard – kaum weiteres Zubehör. Das iPad Pro wartet mit vier lautstärkeren Lautsprechern auf, im iPad 6 sind es weiterhin nur zwei am unteren Ende. Wer mehr als 128 GByte Speicherplatz benötigt, findet dies zudem nur beim iPad Pro – mit heftigem Aufpreis. Das iPad der sechsten Generation gibt es nur mit 32 GByte oder 128 GByte, das billigste iPad Pro hat wenigstens 64 GByte Speicherplatz.
Apples neues 9,7"-iPad (Modelljahr 2018) (4 Bilder)
(Bild: Apple)
Neue iPad-Pro-Modelle am Horizont
Eines ist beim Vergleich zu bedenken: Während die sechste iPad-Generation ganz neu ist, steht ein Update des iPad Pro noch an – es dürfte in den nächsten Monaten, spätestens wohl im Herbst, folgen. Glaubt man den Gerüchten, könnte die Neuerungen umfassend ausfallen und würde die Pro-Reihe noch deutlicher vom Einstiegsmodell abheben. (lbe)