SKAdNetwork: Apple gibt Werbern Rückmeldung über App-Installationen
Eine neue Schnittstelle für Werbenetzwerke soll Informationen über eine erfolgreiche Installation der beworbenen App übermitteln – und zugleich die Daten des Nutzers schützen.
Apple hat mit iOS 11.3 die neue Schnittstelle SKAdNetwork eingeführt, die über erfolgreiche Installationen von beworbenen Apps informieren soll: Öffnet der Nutzer das Programm, erhält das Werbenetzwerk einen Hinweis, dass es zu einer erfolgreichen “Konversion” gekommen ist, wie das Unternehmen in der Entwicklerdokumentation aufführt.
Der Werbetreibende erhält so also eine Bestätigung, dass eine geschaltete Banner-Anzeige tatsächlich zur Installation der beworbenen App geführt hat – so lässt sich der Erfolg einer Kampagne ermitteln. Apple betont, dass dabei der Datenschutz des Nutzers gewahrt bleibt: Es sollen weder “Nutzer- noch Geräte-spezifische Daten” übermittelt werden.
Analyse-SDKs sammeln zahlreiche Nutzerdaten
Werbenetzwerke setzen bislang auf verschiedene Techniken, um derartige Konversionen zu erfassen – meist werden durch die Integration von Analyse-SDKs in Apps umfangreiche Daten zu Nutzer und Gerät erfasst und oft an zahlreiche Firmen übermittelt. Der Anwender sieht davon gewöhnlich nichts, solange er nicht spezifisch den Netzwerkverkehr seines iPhones untersucht.
Große Werbenetzwerke wie Facebook und Google setzen auf ihre eigenen SDKs, die in Apps integriert werden und ebenfalls zahlreiche Daten sammeln. Wie ein Entwickler jüngst warnte, geben zum Beispiel Apps mit eingebettetem Facebook-SDK automatisch alle vom Nutzer erteilten Freigaben an Facebook weiter – etwa zum Zugriff auf Fotos oder Adressbuch.
SKAdNetwork (noch) optional
Werbenetzwerke können die neue Systemschnittstelle von iOS 11.3 nicht einfach einsetzen, sondern müssen sich erst bei Apple dafür registrieren, dies gibt dem Hersteller die Möglichkeit, schwarze Schafe auszusortieren. Derzeit ist die Verwendung von SKAdNetwork allerdings nicht verpflichtet – es ist aber denkbar, dass Apple nach dem Datenschutzskandal bei Facebook verstärkt gegen eingebettete Analyse-SDKs vorgehen wird. Apple-Chef Tim Cook betonte jüngst, eine umfassende Datensammlung zur Erstellung von Nutzerprofilen dürfe aus seiner Sicht "nicht existieren”. (lbe)