Samsung liefert angeblich weniger iPhone-X-OLEDs aus

Angst vor "Überversorgung und Preissenkungen" soll es bei den in Apples Top-Smartphone verbauten Bildschirmen geben. Es wird angeblich bereits an einer Nachfolgetechnik gearbeitet.

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Apple iPhone X

Das iPhone X soll am 3. November auf den Markt kommen.

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez/AP/dpa)

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Spekulationen aus Asien, wonach sich das iPhone X weniger gut verkauft als erwartet, machen bereits seit mehreren Wochen die Runde. Nun legt die US-Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg mit ihrem oft treffsicheren Apple-Journalisten Mark Gurman nach. In einem Bericht, der zum Wochenende erschien, heißt es, der vom iPhone X erwartete "OLED-Boom" sei nicht eingetreten.

Apples Produzent für die Bildschirme des 5,8-Zoll-Geräts ist Samsung. Die Südkoreaner lieferten nun aber "weniger iPhone-OLED-Displays als erwartet", heißt es unter Berufung auf informierte Personen. Es würden "Überversorgung und Preissenkungen" befürchtet. Angeblich wurde die für Apple gedachte Stückzahl gar halbiert. Der operative Gewinn von Samsungs Bildschirmsparte werde 2018 geringer ausfallen als erwartet. Dass chinesische Smartphone-Hersteller die weggefallene Nachfrage bei Apple kompensieren könnten, ist dem Bericht zufolge zwar möglich, aber nicht in absehbarer Zeit.

Samsung steht allerdings weiterhin hinter seiner OLED-Technik und will sie weiterhin so teuer verkaufen wie bisher. Die Displays des iPhone X sollen für Apple deutlich preisintensiver sein als die bislang verbauten LCDs. Dies trug dazu bei, dass das neue Top-Smartphone für bis zu 1320 Euro verkauft wird. Diese Strategie ist laut Apples jüngster Zahlen aufgegangen.

Es ist unklar, ob Samsungs OLED-Wehklagen wirklich bedeutet, dass das iPhone X signifikant schlechter abgesetzt wird. Im vierten Quartal 2017 konnte Apple einen Gewinn- und Umsatzrekord verbuchen, verkaufte aber etwas weniger Geräte als im Vorjahresvergleich – jedoch auch, weil das Weihnachtsquartal 2017 kürzer ausfiel als 2016.

Laut Bloomberg arbeitet Apple zusammen mit Samsung und anderen Partnern bereits an OLED-Nachfolgeverfahren wie MicroLED. Entsprechende Gerüchte gab es bereits im vergangenen Jahr. Die Technik soll günstiger ausfallen als OLED, aber ähnliche Vorteile wie eine große Helligkeit und satte Farben bieten. Zuvor dürfte es aber weitere OLED-iPhones geben. Für Herbst sind angeblich neue 5,8- und sogar 6,5-Zoll-Geräte in Planung. (bsc)