Sicherheitsfirma: Apple beliebtestes Lockmittel fĂĽr Phisher

Um Zugangs- und Zahlungsdaten zu klauen, imitierten Betrüger einer Erhebung zufolge am häufigsten Apples Website.

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(Bild: dpa, Stefan Jaitner)

Lesezeit: 2 Min.

Apple gilt nun als die am häufigsten für Phishing eingesetzte Marke: Betrüger haben Anfang 2020 die Webangebote des iPhone-Konzerns am "meisten imitiert", wie aus einer Erhebung der Sicherheitsfirma Check Point Security hervorgeht. Bei Phishing-Angriffen über Weiterleitungen im Web-Browser würden Nachbauten der Apple-Webseite inzwischen häufiger als Lockmittel eingesetzt als Imitate des Streaming-Dienstes Netflix, des Bezahldienstes PayPal sowie der Handelsplattform eBay.

Anfang des Jahres wollten Phisher Apple-Nutzern gleich die Personalausweisdaten mitsamt eines Selfies entlocken – gaben sich aber nicht allzu viel Mühe bei der Übersetzung.

(Bild: Polizei Niedersachsen)

Knapp 60 Prozent der Phishing-Kampagnen, die auf Nachbildungen von Diensten oder Webauftritten bekannter Marken setzen, seien im ersten Quartal 2020 auf das Web entfallen, schreibt die Sicherheitsfirma in ihrem "Brand Phishing Report".

Dazu werden Weiterleitungen im Browser gezählt, die den Nutzer auf manipulierte Webseiten bringen. 23 Prozent der Phishing-Angriffe seien in diesem Zeitraum durch bösartige Apps auf Mobilgeräten durchgeführt worden, die den Nutzer ebenfalls auf Website-Imitate bekannter Marken locken – hier sei der Name Netflix noch häufiger verwendet worden als Apple. E-Mail-basiertes Phishing habe 18 Prozent der Angriffe gestellt.

Kriminelle hätten besonders versucht, das Interesse an der neuen Apple Watch auszunutzen, erklären die Sicherheitsforscher und das Produkt als Lockmittel für mehrere Phishing-Kampagnen zum Klau von Benutzerdaten eingesetzt. Apple sei dadurch vom siebten Platz bei den Phishing-Attacken im vierten Quartal nun auf den ersten Platz katapultiert worden. Insgesamt habe die Zahl der Phishing-Angriffe Anfang 2020 im Vergleich zum vorausgehenden Quartal aber nicht zugenommen.

Apple-Nutzer sind seit langem ein beliebtes Ziel von Phishern. Meist sollen alarmierende Mitteilungen den Nutzer dazu bringen, auf einer vermeintlichen Apple-Seite die Apple-ID-Zugangsdaten einzugeben. Hier wird gewöhnlich auf vorgeblich hohe Rechnungen durch App-Store-Einkäufe gesetzt oder eine Sperrung des iCloud-Accounts aus Sicherheitsgründen vorgegaukelt. Auch Polizeibehörden in Deutschland warnen immer wieder vor Angriffen auf Apple-Nutzer, zuletzt etwa das LKA Niedersachsen.

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(lbe)