Twitter: iPhone-App soll verletzende Wörter vorfiltern
Um verletzende Antworten zu verringern, soll Twitters iOS-App bei der Verwendung bestimmter Begriffe warnen. Es handele sich um ein "begrenztes Experiment".
Twitter testet eine neue Funktion, die offenbar aggressive und beleidigende Reaktionen auf Tweets verhindern oder zumindest reduzieren soll. Um den Nutzer zu einem "Überdenken" seiner Antwort anzuregen, kann die iPhone- und iPad-App jetzt einen Warnhinweis einblenden, sobald sie bestimmte Wörter bemerkt, die "verletzend sein könnten". Wenn Diskussionen hitzig werden, sage man möglicherweise Dinge, die man so gar nicht meine, erklärte Twitter.
Wortfilter greift beim Verfassen von Antworten
Die Textanalyse greift offenbar speziell beim Verfassen von Antworten (Replies) und soll vor deren Veröffentlichung stattfinden. Der Nutzer erhalte dann die Option, den Inhalt anzupassen, heißt es in einer Mitteilung der Twitter-Supports. Es ist scheinbar weiterhin möglich, beleidigende Inhalte dann aber dennoch zu veröffentlichen.
Welche Begriffe Twitter als "verletzend" erachtet, bleibt unklar. Ob ein entsprechender Warnhinweis auch beim Verfassen neuer Tweets erfolgt, ist ebenfalls unbekannt. Twitter teilte bislang nicht mit, ob auch andere Sprachen als nur Englisch von der Warnfunktion berücksichtigt werden.
Es handele sich bei der Funktion nur um ein "begrenztes Experiment", betonte Twitter zugleich, der Wortfilter dürfte also nur bei manchen Nutzern der iOS-Apps auftauchen und das auch nur vorübergehend.
Ähnliche Testläufe bei Instagram
Twitter kämpft seit Jahren mit Missbrauch, darunter Belästigungen, Hassrede und Mobbing. Das Experiment soll nun wohl zeigen, ob schon eine simple Vorabwarnung zu Verhaltensänderungen führen kann.
Eine ähnliche Funktionen testete die Facebook-Tochter Instagram im vergangenen Jahr – hier ging es besonders um eine Verringerung von Mobbing. Dort wurde bei Wortverwendungen gewarnt, die zuvor schon gemeldet worden waren und als "möglicherweise anstößig" eingestuft wurden. Die Ergebnisse seien vielversprechend, teilte Facebook im Anschluss mit, ein solcher Warnhinweis könne Nutzer motivieren, die verwendeten Begriffe zu überdenken. (lbe)