Überfallwelle in Apple-Läden
Seit Mai gab es 21 "Run and Grab"-Attacken auf Ladengeschäfte des iPhone-Konzerns allein in Kalifornien – obwohl der das Diebesgut sofort deaktiviert.
Im US-Bundesstaat Kalifornien leiden die Besatzungen der dortigen Apple-Läden seit mehreren Monaten an einer Welle von Überfällen. Dabei kommt die sogenannte "Grab and Run"-Methodik zum Einsatz: Gruppen von Räubern begeben sich vermummt während der üblichen Öffnungszeiten in den Store, reißen Smartphones, Tablets, Rechner oder Zubehör aus ihrer (falls vorhanden) Sicherheitsverankerung und verschwinden innerhalb von Minuten mit den teuren Geräten, entweder zu Fuß, auf Motorrädern oder in der Nähe bereitstehenden Fluchtfahrzeugen.
Hohe Wertverluste für Apple
Laut einem Bericht des Lokalsenders ABC7 ereigneten sich solche Attacken seit Mitte Mai mindestens 21 Mal – in manchen Städten wie Carlsbad oder Valencia sogar mehrfach. Der Wert der entwendeten Hardware ist dabei oft sehr hoch: So kam es allein im August zu Diebstählen, bei denen Geräte für 18.000 bis 30.000 US-Dollar mitgenommen wurden. Die Apple-Läden haben zwar regulär Sicherheitsmitarbeiter vor Ort, diese können aufgrund der Schnelligkeit der Räuber und ihres aggressiven Auftretens aber nur selten erfolgreich eingreifen.
Wirklich nützlich ist die gestohlene Hardware für die Diebe allerdings zunächst nicht. Apple verwendet in Macs, iPhones und iPads, die in den Apple Retail Stores ausgestellt werden, eine spezielle Software, die dafür sorgt, dass sich die Geräte automatisch sperren, wenn sie das WLAN-Netz der Geschäfte beziehungsweise eine bestimmte GPS-Position verlassen. Die Schutzmethodik steckt in der Firmware und lässt sich bislang angeblich nicht umgehen.
Wie die Räuber profitieren
Entsprechend kann das Diebesgut nur an unbedarfte Kunden verkauft werden, die die Geräte bei Übernahme nicht überprüfen – oder die Räuber haben es auf den Materialwert abgesehen und schlachten die Hardware aus. Apples Originalersatzteile bringen im Graumarkt ordentlich Geld, heißt es. (bsc)