Vor 10 Jahren: Apple öffnet das iPhone für Apps

Mit dem iPhone-SDK verwandelte Apple das Smartphone ein dreiviertel Jahr nach dem Verkaufsstart in eine App-Plattform.

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iPhone SDK Steve Jobs
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Mit der Bereitstellung eines SDKs hat Apple das iPhone vor genau zehn Jahren für Drittentwickler freigegeben und damit zugleich die Grundlage für einen der entscheidenden Erfolgsfaktoren des eigenen Smartphones gelegt: Apps sind längst allgegenwärtig und haben neue Dienste und Unternehmen ermöglicht.

Zum Verkaufsstart des iPhones im vorausgehenden Jahr war das noch nicht der Fall: Ursprünglich liefen ausschließlich Apple-Apps auf dem Gerät, Entwicklern blieb nur das Ausweichen auf eingeschränkte Web-Apps, was Steve Jobs damals als “feine Lösung” (“sweet solution”) anpries. Durch das Öffnen des iPhones per Jailbreak schafften es Entwicklern schon vor dem offiziellen SDK, native Apps für das noch junge Betriebssystem zu schreiben. Mit dem am 6. März 2008 eingeführten iPhone Developer Program folgten dann die offiziellen Werkzeuge – und im Sommer schließlich der zentrale App Store.

Das 2008 eingeführte iPhone Developer Program erlaubt es, Apps für das iPhone anzubieten.

Am 6. März 2008 schrieb Andreas Wilkens für heise online: Um Software über den App Store verteilen zu dürfen und in den Genuss von Vorabversionen zukünftiger iPhone-Firmware zu kommen sowie technische Entwicklungshilfe bei Apple nutzen zu dürfen, gibt es für 99 US-Dollar das Standard-iPhone-Entwicklerprogramm, 299 Dollar kostet das Enterprise-Programm, das speziell auf die Bedürfnisse von In-House-Entwicklern zugeschnitten sein soll.

Die beiden Programme sind zuerst in den USA verfügbar und sollen erst in den nachfolgenden Monaten in anderen Ländern erhältlich sein. [...]

Apple greift damit direkt seinen kanadischen Wettbewerber Research in Motion (RIM) an, der die in Großunternehmen und Organisationen beliebten Blackberrys herstellt. Im Segment der Smartphones in den USA habe RIM im vierten Quartal 2007 einen Marktanteil von 41 Prozent erreicht, während das iPhone bei 28 Prozent gelegen habe, sagte Jobs. Der Vorstoß richtet sich aber auch gegen die Plattformen von Nokia, Microsoft und anderen Herstellern.

Schon damals galt: Sämtliche Apps müssen erst von Apple geprüft werden, bevor sie in den App Store dürfen – und dies ist zugleich der einzige Kanal zum Verkauf von iPhone-Software. Zudem legte Apple schon 2008 eine Provision in Höhe von 30 Prozent fest – auch dies gilt noch heute (mit Ausnahme von Abonnements).

Der Verkauf von Apps und Diensten über den App Store ist für Apple längst zu einem wichtigen Standbein geworden: Über 100 Milliarden Dollar haben Nutzer seit 2008 im App Store ausgegeben. Der Konzern will den Umsatz mit Diensten bis 2021 auf rund 50 Milliarden Dollar pro Jahr verdoppeln, ein guten Teil der Services-Sparte steuert der App Store bei. Inzwischen setzt Apple verstärkt auf Abonnements: Fast eine Viertelmilliarde bezahlte Mitgliedschaften zähle man inzwischen, teilte das Unternehmen jüngst mit.

(lbe)