Wohnungsnot in Kalifornien: Apple will 2,5 Milliarden Dollar investieren
Die explodierenden Wohnkosten im Silicon Valley sind selbst für gut verdienende Apple-Mitarbeiter ein Problem. Der Konzern will nun gegensteuern.
Mit einer Investition von rund 2,5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet gut 2,2 Milliarden Euro) will Apple wieder bezahlbaren Wohnraum im und um das Silicon Valley schaffen. Nach US-Konzernen wie Facebook, Microsoft und Google hat damit nun auch der iPhone-Hersteller den Geldhahn geöffnet, um Wohnungsnot und Obdachlosigkeit an der US-Westküste zu bekämpfen – nachdem Mieten und Hauspreise dort in den letzten Jahren massiv gestiegen sind.
Über 2 Milliarden Dollar für bezahlbaren Wohnraum
In Zusammenarbeit mit dem US-Bundesstaat Kalifornien will Apple mit einer Milliarde US-Dollar die Errichtung neuen Wohnraums für Geringverdiener und mittlere Einkommensschichten finanzieren, wie der Konzern am Montag mitteilte.
Eine weitere Milliarde Dollar soll dem Bundesstaat dabei helfen, mehr Hauskäufer bei der Finanzierung und Abbezahlung zu unterstützen. Alle durch die Investition in den nächsten fünf Jahren erzielten Gewinne würden erneut bezahlbarem Wohnraum zugute kommen, heißt es weiter.
Wenn "zu viele" sich keinen Wohnraum mehr leisten können, gerate man auf einen "untragbaren Kurs", betonte Apple-Chef Tim Cook in der Mitteilung. Apple will außerdem ein eigenes Grundstück in San Jose im Wert von 300 Millionen Dollar für die Errichtung bezahlbaren Wohnraums bereitstellen und 150 Millionen Dollar in den Bay Area Housing Fund einzahlen. Weitere 50 Millionen Dollar gehen an eine Initiative gegen Obdachlosigkeit. So viel Geld wie Apple hat bislang keiner der anderen Konzerne ausgelobt, Google will eine Milliarde Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren investieren.
Apple-Mitarbeiter können sich Cupertino nicht mehr leisten
Seit 2012 sei der Durchschnittspreis für ein Haus in Kalifornien um fast 75 Prozent auf gut 550.000 Dollar gestiegen, schreibt die LA Times, die Miete für ein Apartment liege durchschnittlich bei fast 2300 Dollar.
Noch extremer ist die Lage rund um die Zentralen und Büros der expandierenden IT-Riesen. Selbst gut verdienende Apple-Entwickler können sich Wohnungen in der Nähe der neuen Firmenzentrale in Cupertino oft nicht mehr leisten, hieß es zuvor. Die Wohnungsknappheit und die schnell steigenden Preise werden nicht nur den Tech-Konzernen zugeschrieben, sondern auch Städten und bestehenden Immobilienbesitzern, die versuchen, Neubau zu verhindern. (lbe)