iOS 12: Verwirrung durch iMessage-Vermischung
Apple fasst Chat-Stränge künftig automatisch zusammen. Das kann dazu führen, dass Nachrichten bei der falschen Person landen.
In mehreren, teils langen Threads im offiziellen Apple-Supportforum und auf Twitter klagen Benutzer über Merkwürdigkeiten im Zusammenhang mit Apples Nachrichten-App in iOS 12. iMessage-Botschaften gelangen demnach plötzlich an den falschen Adressaten – beziehungsweise Nachrichten von Gesprächspartnern in einen unpassenden Verlauf. "Die Nachrichten meiner Mutter an mich landen auf dem iPhone meines Mannes oder dem meines Sohnes. (...) Was zur Hölle passiert da?", fragt eine Betroffene.
iOS 12 fasst Gespräche zusammen
Grund für das Problem scheint zu sein, dass Apple in iOS 12 damit begonnen hat, iMessage-Konversationen automatisch zusammenzufassen. Wurden Gespräche zuvor nach der iMessage-Adresse des Adressaten gegliedert, was dazu führte, dass es für eine Person mehrere Verläufe geben konnte – also beispielsweise für Apple-ID und die Mobiltelefonnummer –, landen alle Konversationen nun in einem einzelnen Verlauf.
Dabei orientiert sich Apple offenbar als Hauptkriterium an der Apple-ID, was wiederum zu besagten Auslieferungsproblemen führt, falls nicht jeder iMessage-Nutzer eine eigene Apple-ID verwendet. Tatsächlich kommt es in vielen Familien vor, dass Nutzer eine einzige Apple-ID untereinander teilen – was auch sehr praktisch sein kann, weil sich dann etwa Apps für diese ID auf allen Geräten herunterladen lassen. Zudem werden auch andere iCloud-Inhalte dann auf alle Geräte mit dieser ID ausgespielt. Apple-seitig ist dieses Vorgehen eigentlich nicht vorgesehen – stattdessen empfiehlt der Konzern in diesen Fällen die Familienfreigabe, bei der jeder User seine eigene Apple-ID hat, es aber dennoch möglich ist, Daten miteinander zu teilen.
Problemlösung schwierig
Es ist unklar, wie Apple die mit iOS 12 aufgekommenen Problem lösen kann. Der Konzern könnte höchstens zum bisherigen Vorgehen zurückkehren und mehrere Konversationsverläufe pro Person zulassen, die sich an Apple-ID und Mobilfunknummer orientieren. Alternativ könnten betroffene Nutzer sich einfach eine eigene Apple-ID erstellen und diese in ihrem Gerät festlegen.
Das Problem dabei: iMessage-Gespräche aus der Vergangenheit sowie andere Apple-Daten, die per iCloud auf das Gerät kommen, würden dann abrupt verschwinden. Damit müssten User dann (leider) leben. Die Vorfälle zeigen, dass es äußerst sinnvoll ist, Apple-IDs nicht untereinander zu teilen. Jeder User sollte seinen eigenen Apple-Zugang haben. (bsc)