iPad-Smart-Connector: Geschäft kommt nicht in Gang
Seit 2015 liefert Apple seine Profi-iPads mit einem magnetischen Anschluss aus, der die schnelle Anbindung von Zubehör erlaubt. Doch bislang nutzt die Peripherieindustrie ihn nur selten.
Gut gedacht, doch kaum genutzt: Bereits mit dem ersten iPad Pro von September 2015 lieferte Apple einen neuen Anschluss mit, der künftig interessante neue Peripherieprodukte ermöglichen sollte. Doch der magnetische Smart Connector, der auch eine Stromversorgung erlaubt, wird bislang kaum genutzt – neben Apple selbst macht mit Ausnahme von Logitech kaum ein Hersteller mit. Grund für die langsame Annahme soll die Tatsache sein, dass Hersteller von Smart-Connector-Produkten lange auf die notwendigen Komponenten warten müssten, berichtet nun das Wirtschaftsblatt Fast Company. Hinzu kämen die (noch) hohen Preise.
Apple will mehr machen
Allerdings will Apple hier nun mehr tun. Der iPad-Produzent arbeite mit "mehreren Herstellern" zusammen, um die Entwicklung und Fertigung von Smart-Connector-Zubehör zu beschleunigen. Zu den Interessenten gehört offenbar auch Incipio, bekannt für seine Smartphone-Hüllen. Die Firma hat jetzt schon ein iPad-Pro-Keyboard auf dem Markt, das auf Bluetooth inklusive Akku setzt. Nun evaluiere man, ob es "weitere Lücken" im Segment gebe, die man füllen könne.
Teststandards nicht rausgerückt?
Zu den Problemen gehört angeblich auch, dass Apple bislang nur Teststandards für Komponenten an Logitech ausgegeben habe und die notwendigen Testbauteile für andere Firmen kaum zu bekommen sind. Warum das so ist, bleibt unklar. Der Tastaturanbieter Brydge sieht auch das Design ("Pogo Pin") des Smart Connector als ein Problem. Es sei "unglaublich einschränkend", wie Apple dies implementiert habe. Brydge wollte nicht ausschließen, in der Zukunft mit einem Smart-Connector-Produkt auf den Markt zu kommen, dies müsse dann aber "anders" sein. Es gebe aber keinen Grund, warum man die Technik nicht für zukünftige Brydge-Geräte erwägen könne.
Bluetooth hat seine Vorteile
Andere Peripherieanbieter sehen auch Vorteile darin, weiterhin Bluetooth zu verwenden. Mit dem Funkstandard sei es möglich, iPad und Tastatur zu trennen, etwa für Präsentationen. Zudem könne die Tastatur dann auch für andere Geräte wie einen Mac verwendet werden. Der Smart Connector beschränkt das iPad zudem auf die horizontale Ausrichtung. (bsc)