iPhone wird bald auch in Indien hergestellt

Der Apple-Auftragsfertiger Wistron beginnt einem Bericht zufolge zur Jahresmitte mit der Fertigung von iPhones in Indien. Apple sieht das Land als einen der wichtigsten Zukunftsmärkte.

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Apple-Chef Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook reiste im vergangenen Jahr erstmals nach Indien.

(Bild: dpa, Divyakant Solanki)

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Apple hat von der Regierung des indischen Bundesstaates Karnataka die Erlaubnis erhalten, das iPhone vor Ort zu produzieren, wie die Zeitung The Times of India berichtet. Apples Vorhaben werde "das Technik-Ökosystem und die Entwicklung einer Lieferkette in dem Bundesstaat fördern", erklärte IT-Minister Priyank Kharge auf Twitter. Einen weiteren Tweet, in dem er Apple und die "beginnende Produktionstätigkeit" begrüßte, löschte der Politiker allerdings wieder. Apple kommentierte gegenüber Buzzfeed News nur, man arbeite daran, die Geschäftstätigkeit in Indien auszubauen.

Der Zeitung zufolge könnte die iPhone-Produktion im Juni beginnen, sie wird angeblich vom dem taiwanischen Auftragsfertiger Wistron übernommen. Die indische Regierung hoffe, dass langfristig neben der Endmontage des iPhones auch die Produktion bestimmter Komponenten vor Ort vorgenommen wird, führt die Times of India an. Bislang lässt Apple das iPhone nur in zwei Ländern produzieren: China und Brasilien.

Indien könnte Marktforschern zufolge in diesem Jahr zum zweitgrößten Smartphone-Markt der Welt werden. Er sehe Indien dort, wo China vor sieben bis zehn Jahren war, erklärte Apple-Chef Tim Cook im vergangenen Jahr. Cook bereiste das Land 2016 erstmals in seiner Rolle als CEO.

Eine lokale Produktion ermöglicht Apple, das iPhone dort günstiger anzubieten. Importierte Geräte belegt die indische Regierung pauschal mit einem Zoll von zwölf Prozent. Auch zur Eröffnung von eigenen Ladengeschäften muss Apple Hardware lokal produzieren.

Apple hat im vergangenen Jahr ein Entwicklungszentrum in Hyderabad aufgemacht – dort wird am Kartendienst Apple Maps gearbeitet. Für Anfang 2017 ist außerdem die Eröffnung eines iOS-App-Entwicklungszentrums in Bangalore angesetzt. Vor Ort sollen Apple-Mitarbeiter lokalen Entwicklern mit Briefings und persönlichen App-Besprechungen zur Hand gehen, auch eine Vermittlung der Programmiersprache Swift ist vorgesehen.

[Update 3.02.2017 12:10 Uhr] "Apple wird hier seine Telefone zusammensetzen", erklärte Kharge gegenüber der dpa. Noch sei der Vertrag für die Ansiedlung allerdings nicht unterschrieben. Lokale Medien berichten, dass der Bundesstaat noch mit der Regierung in Neu Delhi darüber verhandle, welche Sondergenehmigungen und Steuererleichterungen Apple bekommen könne. (lbe)