Mini Maker Faire Minden-LĂĽbbecke: Handwerk trifft Digitalisierung
Von der Arduino-Steuerung fĂĽr die DIY-Brauerei bis zu Mixed Media Art mit alter Hardware gab es auf der ersten Mini Maker Faire Minden-LĂĽbbecke viel zu sehen.
- Helga Hansen
Tolle Stimmung und für jedes Alter interessante Angebote – die erste Mini Maker Faire Minden-Lübbecke begeisterte am vergangenen Samstag nicht nur die Besucherinnen und Besucher, sondern auch das Organisationsteam. Die Veranstaltung im Handwerksbildungszentrum verband digitale Projekte mit Technik zum Anfassen und ein wenig Kunst.
Maker-Basics
Das Berufskolleg Lübbecke zeigte, wie flexibel die verschiedenen Arduino-Modelle zum Einsatz kommen können: Während die selbst gebaute Feinstaubampel mittels Sensoren die Luftqualität misst und vor zu hohen Belastungswerten warnt, überwacht die Brauereisteuerung sorgfältig die Altbier-Herstellung.
Der neugegründete Makerspace Minden bot unter anderem Einblicke in Leitwerk- und Ampelsteuerungen mit dem Arduino, den Kinderlautsprecher Tonuino, Lego Mindstorms-Roboter, Smart-Home-Programmierung und 3D-Druck, aber auch Holzverarbeitung mit CNC-Frästechnik, Lederarbeiten und klassische Guss- und Abformtechniken. An den Ständen sorgte der Prototyp einer Roboterhand ebenso für Begeisterung wie das detaillierte handgearbeitete Modell des Küstenschutzschiffes Rostock und die digital gesteuerte Modelleisenbahn brachte große wie kleine Besucher zum Strahlen.
Mini Maker Faire Minden-LĂĽbbecke 2019 (5 Bilder)
Gelegenheit zum Basteln
Am Stand von Open Source Ecology Germany e.V. wurde der Prototyp einer regenerationsfähigen Zink/Luft-Brennstoffzelle und eine Solar-Box vorgestellt und in verschiedene Prototyping- und Messsysteme sowie das Datenlogging eingeführt. Neugierige Besucher konnten sich außerdem das Arbeiten mit einem Webstuhl erklären lassen. Keine Scheu vor Nadel und Faden war am Stand nebenan das Motto. An der Nähmaschine von Stefanie Reincke von Steffi kreativ entstanden kleine persönliche Kunstwerke wie Schlüsselanhänger, Armbänder und Minitäschchen aus bunten Stoffstücken.
Mit Stoff oder Papier lässt sich noch viel mehr machen. Das erfuhren die Besucherinnen und Besucher bei Judite Weitekamp, die an ihrem Stand die traditionelle Technik der Ebru-Malerei – das Marmorieren auf einem Medium – und das Vernähen zu dekorativen Kissen anbot. Ebenfalls kreativ ging es bei Inese Kruze zu, bei dereren Mixed Media Art abstrakte Roboter und Kunstwerke aus verschiedenen Materialien und Computerschrott entstehen. Handwerklich und künstlerisch zugleich wurde es beim Technikzentrum Minden-Lübbecke. Aus unscheinbaren Kupferrohren konnten sich kleine und große Schmuckliebhaber eigene Ringe schneiden und diese individuell bearbeiten und gestalten.
Nachhaltige DIY-Produkte
Das Making auch zum schonenden und nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen beitragen kann, zeigten der Verein greenfairplanet und das NABU-Besucherzentrum Moorhus mit ihren Naturkosmetik-Ständen. So wurden bei greenfairplanet bunte und duftende Seifen ohne Zusatzstoffe hergestellt und Möglichkeiten für einen möglichst plastikfreien Alltag vorgestellt, während beim Moorhus zukünftige Kräuterhexen aus wenigen Zutaten, die oft in der eigenen Küche stehen, ein schonendes Lippenpeeling oder eine plastikfreie Zahnpasta zaubern konnten.
Neben der Mini Maker Faire gab es in den Räumen des Handwerksbildungszentrums Minden noch mehr zu entdecken: Die Teams der verschiedenen Werkstätten informierten über Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk. „Wir fanden die Idee großartig.“ so Jörn Kemmener, Leiter des Zentrums. „Wer sich für handwerkliche Tätigkeiten interessiert, von Technik begeistert ist und gerne selbst Dinge entwickelt und produziert, findet vielleicht auch im Handwerk seinen Traumberuf.“
Jetzt mitmachen
Zeitgleich fanden in Dortmund und Chemnitz am vergangenen Wochenende die Maker Faires Ruhr und Sachsen statt. Heute hat die phaeno Mini Maker Faire in Wolfsburg noch bis 18 Uhr geöffnet und in der Thalia-Filiale in Göttingen gibt es ebenfalls eine Mini Maker Faire. Wer bei der Maker Faire Berlin (17.-19. Mai) dabei sein möchte, kann sich noch bis zum Sonntags, dem 31. März, beim Call for Makers anmelden. Alle weiteren Termine gibt es stets aktuell auf maker-faire.de. (hch)