25 Jahre: Silberner Glückwunsch, Java!

Seite 3: Fortwährendes Lernen und Arbeiten

Inhaltsverzeichnis

Syntaktisch gesehen hinterlässt Java inzwischen einen etwas holprigen Eindruck. Den Anfang der Abstrusität stellen die anonymen inneren Klassen dar. Aktuell versuchen sich der switch-Ausdruck und das Pattern Matching gegenseitig zu überbieten. Die Syntax einer Sprache zu ändern gestaltet sich aber auch nicht besonders trivial. Beispielsweise hätten viele gerne ein Smart Cast wie in Kotlin.

Object o = …
if (o instanceof String) {
... o.length() … // o ist jetzt sicher ein String
}

Das geht in Java leider nicht, weil sich sonst alte Java-Quellen zwar noch übersetzen ließen, sich möglicherweise aber das Verhalten des Programms ändert. Also macht man es so:

Object o = …
if (o instanceof String s) {
... s.length() … // na ja
}

Wie oben schon angedeutet, zeichnet sich Java eben auch dadurch aus, dass bei allen Erweiterungen die Altbestände nicht gefährdet sind. Eine für ein Vierteljahrhundert in unserer Branche wahrlich beeindruckende Leistung.

Ich habe die letzten 25 Jahre gerne mit Java gearbeitet. Nach der anfänglichen Euphorie als C/C++-Programmierer haben sich zwar auch Schwächen gezeigt, aber die ließen sich umgehen werden oder wurden im Laufe der Zeit getilgt. Im Gegensatz zu den C-Programmen ist mir die virtuelle Maschine nur dreimal abgestürzt, und das auch nur, weil ich Experimente mit der vielversprechenden Klasse mit dem Unheil verheißenden Namen Unsafe gemacht habe.

Was erwartet man von einer solchen "Partnerschaft": eine Sprache, die offen ist, sich weiterentwickelt und an die neuen Gegebenheiten anpasst, sich dabei aber treu bleibt und die eigenen Prinzipien nicht vergisst. Was will man mehr? Und die Zukunft verspricht noch spannender zu werden, mit all den Projekten die schon in der Java-Pipeline stecken. So freue ich mich jetzt schon auf die nächsten 25 Jahre.

Siehe dazu auf heise Developer:

Sie wollen selbst gratulieren oder Ihre Erfahrungen mit Java teilen? heise Developer freut sich über Ihren Kommentar oder eine Mail an die Redaktions-E-Mail-Adresse. (ane)