Blick ins Heft c't 16/2024: Zweites Leben für alte Hardware

In der c't-Redaktion dienen alte Apple-Rechner als Türstopper und dicke Festplatten als Untersetzer. Man kann alte Hardware aber noch sinnvoller weiternutzen.

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Inhaltsverzeichnis

Was Sie mit den ausgedienten IT-Geräten anstellen können, zeigen wir in diversen Artikeln unseres Schwerpunkts „Mach flott den Schrott“. Da werden aus alten Lautsprecher-Schätzchen keine Hamsterboxen, sondern digitale Streaming-Lautsprecher und aus HDMI-Sticks der ersten Generation TV-Empfänger, Musikserver oder Babyphones.

Als Spezialistin für defekte Handys – mir fallen meine Smartphones leider häufig herunter und zuweilen endet das mit einem Displaydefekt – hat mich insbesondere das zweite Leben für ausgediente Mobilgeräte interessiert. Mein Kollege Jörg Wirtgen hat einige Ideen dazu gesammelt, beispielsweise der Einsatz des angedetschten Handy als WLAN-Hotspot für abgelegene Orte. Und meine alten Tablets ohne Displaydefekte können als digitaler Bilderrahmen für eigene Fotos oder frei zugängliche Kunstwerke weiterleben.

Ich selbst habe einige Displays zerlegt, die technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit oder kaputt waren. Als Leuchttisch, Videolampe oder künstliches Fenster dürfen sie nun wieder Licht spenden. Das können sie nämlich besonders effizient, wenn man das LCD-Panel herausoperiert. Eine solche OP ist erstaunlich simpel, manchmal muss man sich einfach nur trauen. Ich hoffe, Sie finden in unserem Upcycling-Schwerpunkt ein paar Ideen, die auch Sie bewegen, Ihre alten Schätze zu neuem Leben zu erwecken. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Basteln!

An diesem Fernseher ist nichts mehr zu retten. Weil sein Backlight noch einwandfrei funktioniert, soll es künftig als smartes Fenster dienen.

Mein Kollege Jan Mahn hat sich jüngst auf der Intersolar nach den aktuellen Trends bei erneuerbaren Energien umgeschaut. Die mobilen Klimageräte, um die es in unserem zweiten Magazinschwerpunkt geht, gehören sicher nicht dazu, denn die benötigen im Betrieb erhebliche Energie. Solaranlagen und Balkonkraftwerke können hier aber helfen, die Stromkosten zu senken – wenns heiß ist, scheint ja meist auch die Sonne.

Auf der Intersolar zeichnete sich der Durchbruch von Photovoltaikmodulen mit Perowskit-Silizium-Tandemzellen ab. Klingt kompliziert, doch dahinter steckt die recht simple Überlegung, mehr Wellenlängen aus dem Sonnenspektrum zur Energieerzeugung zu nutzen. Während Silizium üblicherweise Wellenlängen zwischen 800 und 1100 Nanometer umsetzt, reagieren Perowskite vornehmlich auf das Spektrum zwischen 300 und 700 Nanometer.

Kombiniert in einer Tandemzelle lässt sich so das gesamte Spektrum zwischen 300 und 1100 Nanometer auffangen, was den Wirkungsgrad der produzierten Zellen auf knapp 27 Prozent steigerte. Natürlich hat die Technik auch ihre Tücken: Perowskit-Mineralien sind unordentliche Gesellen, sie neigen zu Kristalldefekten, die wiederum zu Stabilitätsprobleme führen und die Lebensdauer begrenzen. Die gute Nachricht: Forscher weltweit arbeiten an diesen Problemen. Mehr Neuheiten und Entwicklungen von der Intersolar lesen Sie kostenlos in Jans Bericht:

Stauwärme in Gebäuden ist im Sommer nicht nur anstrengend, sondern kann auch auf die Gesundheit schlagen. Wie bringt man die Wärme am besten nach draußen und warum landet man so oft bei der Klimaanlage?

SSDs mit PCIe 5.0 werden allmählich Standard. Die schnellsten erreichen beim Lesen mehr als 14 GByte/s – zwei solcher Renner haben wir im Test. Dazu vermessen wir einige besondere SSDs, darunter Winzlinge mit nur drei Zentimetern Länge.

Die öffentliche Mobilmachung macht auch vor der IT nicht halt: Verfassungsschutz und BSI warnen in immer schrilleren Tönen vor Cyberangriffen, vor allem aus China und Russland. Die Grenzen zwischen Zweckalarmismus und realen Problemen verschwimmen dabei.

Offene Ports finden, Sicherheitsmaßnahmen umgehen und Daten entwenden: In Computerspielen wird gehackt, was das Zeug hält. Doch wie realistisch ist das Hacken in Spielen – und lässt sich dabei sogar etwas lernen?

Code-Frickeleien waren gestern, heute gibt es kommerzielle Phishing-Kits. Angreifer, die Onlinebanking-Kunden ins Visier nehmen, haben sich professionalisiert. Wir geben einen Überblick über deren Mittel – und ihre Grenzen.

Die Bundesregierung muss dem E-Perso bald eine Wallet-App zur Seite stellen, so verlangt es die EU. Dann soll man sich auch in Deutschland bequem mit dem Handy ausweisen können. Nun ringen Datenschutzaktivisten mit Pragmatikern um die richtige Technik für die App.

Die digitale Nachbildung von Vorgängen auf der Erde hat mittlerweile einen Detailgrad erreicht, den der Begriff „Simulation“ nur noch unzureichend beschreibt. Das EU-Projekt Destination Earth (DestinE) betreibt „digitale Zwillinge“ der Erde, die das Klima der kommenden Jahrzehnte global auf fünf Kilometer genau wiedergeben.

Mein Kollege und Netzwerkspezialist Ernst Ahlers hat unsere WLAN-Teststrecke für den Netzwerkstandard Wi-Fi 7 aufgebohrt – also natürlich nur virtuell gebohrt. Die 20 Meter lange Strecke verläuft drahtlos durch mehrere Wände und lange Flure. Im WLAN-Keller am heise-Stammsitz funkt jetzt zwischen Telefonbüchern und Gelben Seiten ein nagelneuer Router.

Wi-Fi 7 verbessert die Spitzengeschwindigkeit enorm, in der Praxis entscheiden aber andere neue Funktionen über höhere Datentransferraten. Warum das so ist und um welche es sich dabei handelt, hat Ernst jüngst mit Christof Windeck im c't-Podcast Bit-Rauschen besprochen. Wenn Sie das Thema interessiert, hören Sie unbedingt ins Bit-Rauschen, Ernst kann super erklären:

Unser Assistent Daniel im wenig präsentablen, aber technisch topfitten WLAN-Messplatz; die Teststrecke selbst liegt hintre dem Monitor jenseits der Wand.

(uk)