Blick ins Heft c’t 26/2024: Smart-TVs & Streaming

Streamen, fernsehen, zocken: Smart-TVs etablieren sich als Medienzentrale. Sechs sehenswerte Geräte im Test plus das Wichtigste rund um Streaming und Abos.

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Inhaltsverzeichnis

Hallo aus Hannover,

ob klassisches lineares Fernsehen, Netflix-Serie oder Konserven aus den Sender-Mediatheken: Über aktuelle Smart-TVs flimmert so ziemlich jedes (Bewegt-)Bild aus jeder nur erdenklichen Quelle; externe Dienste wie Netflix oder Amazon sind rasch über die systemeigenen App-Stores eingebunden. Dazu locken leuchtstarke Displays mit satten Farben, dem unbeschwerten Filmabend steht nichts mehr im Wege – außer vielleicht der Datenhunger der TV-Hersteller.

Dass nicht nur der Mensch in die Röhre schaut, sondern diese auch zurück, ist hinlänglich bekannt. Doch wie umfassend die Sehgewohnheiten per automatischer Inhaltserkennung ausgespäht werden, haben Forscher erst in neueren Studien detailliert untersucht. Die gute Nachricht: Das teils millisenkundengenaue Schnüffeln lässt sich unterbinden, wenn man in den verschachtelten Menüs nur die richtigen Schalter findet. Deshalb vermessen wir nicht nur die Displays, sondern auch die Menüs und Datenschutzerklärungen bis in die letzten Winkel.

Meine Kollegen Ulrike Kuhlmann und Nico Jurran haben sechs smarte Fernseher auf Herz und Nieren getestet sowie gängige Abo- und Streamingdienste unter die Lupe genommen. Dazu geben wir praktische Tipps, wie Sie das richtige Modell für Ihre Zwecke finden: Wie viel Bandbreite ermöglicht ruckelfreies Streaming, wie groß muss beziehungsweise darf der Bildschirm relativ zum Sofaabstand sein? Welche Eingänge benötige ich wirklich und wie viele davon? Muss ich in einen teuren OLED-Bildschirm investieren oder tut’s auch ein günstigeres LCD-Modell?

Ganz ungetrübten Genuss gibt es wie so oft nicht. Denn während Sie es sich mit Serien auf dem Sofa gemütlich machen und jegliche Aktivität herunterfahren, laufen die Content-Tracker der Hersteller und Streamingdienste zu Hochform auf, um Ihre Sehgewohnheiten zu analysieren und personalisierte Werbung ausspielen zu können. Dazu werden regelmäßig Fingerprints (Hashes) der sicht- und hörbaren Inhalte erstellt und verschlüsselt in die Hersteller-Clouds geladen. Die Technik nennt sich automatische Inhalteerkennung (Automatic Content Recognition, ACR). Samsung erstellt dazu alle 500 Millisekunden einen Screenshot, LG sogar alle 10 Millisekunden. Lineares TV oder externe Zuspieler können sie besonders gut tracken; Streaming-Apps schränken den Zugriff der TV-Hersteller zwar ein, analysieren dafür aber selbst.

Immerhin: Die meisten Smart-TVs erlauben in den Datenschutz- und Privatsphäreeinstellungen das Deaktivieren des Analyse-Traffics. Allerdings sind diese Optionen oft tief im Menü versteckt. Unser Testbericht verrät, wo Sie die Schalter finden, die den Geräten das Schnüffeln abgewöhnen.

In einer Zeit, in der selbst für zukunftssichernde Investitionen so gar kein Geld aufzutreiben ist, tun planlos verpulverte Fördermillionen besonders weh. 630 Millionen Euro hat der Bund in die "Nationale Bildungsplattform" gepumpt: ein 2021 gestartetes, ambitioniertes länderübergreifendes Projekt, das ein "Klassenzimmer in der Cloud" und "lebenslanges Lernen" versprach. Weniger rosig sieht es der Bundesrechnungshof: Die Experten sprechen von einer drohenden Förderruine und einer "eklatanten Verletzung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit". Anlass genug für meine Kollegin Dorothee Wiegand, die Hintergründe zu rechechieren.

Vier Prototypen wurden entwickelt, am Ende durfte nur einer weitermachen: BIRD. Kritisiert wird, dass sich die Entscheider schon in einem zu frühen Stadium auf diese Lösung festgelegt hatten, offenbar nicht aus rein fachlichen Gründen: Bildungsexperten kritisieren das Konzept der Plattform als rückwärtsgewandt. Anstatt den Fokus auf den Lernprozess zu legen, gehe es vor allem um Zeugnisse und Zertifikate.

Nun hätte man das reichlich vorhandene Geld in die Hand nehmen können, um die grundsätzlichen Defizite anzugehen. Stattdessen gab es erst mal neue Schläuche für den alten Wein und die Fördermittel drohen in kleinteiligen Lösungen zu versickern: Seit Oktober 2023 heißt die Plattform "Mein Bildungsraum", die Verantwortung dafür wurde 2024 an die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) abgegeben. Mit dem neuen "SPRIND-Freiheitsgesetz" hat die Agentur quasi eine Lizenz zum Geldausgeben bekommen, um Entwicklungen, die ganze Märkte revolutionieren könnten, unbürokratisch voranbringen zu können. Fehlt nur noch eins: ein Projekt, das diese Kriterien erfüllt.

Ab Januar 2025 müssen Unternehmen und Selbstständige E-Rechnungen annehmen und auf Wunsch auch stellen. Überraschung? Kein Grund zur Panik: Wir erklären, wie die E-Rechnung funktioniert, wozu sie dient, was man dafür braucht und geben Tipps, wie Betroffene in aller Ruhe die passende Lösung finden – plus einen ersten Software-Überblick.

Mit aufgebohrten CPU-Kernen, Chiplet-Design und feineren Strukturen lösen die Desktop-Prozessoren Core Ultra 200S nach 16 Jahren die Core-i-CPUs ab. Zugunsten höherer Effizienz opfert Intel unter anderem das Hyperthreading. Reicht die Performance dennoch, um die Ryzen 9000 zu schlagen?

Eigentlich fühlt sich der IT-Chef recht sicher. Bis die von ihm engagierten Pentester mitten am Tag in die Firma marschieren – und unbehelligt wieder raus. Die Beute: volle Kontrolle und vier Fahrzeuge.

Klassische Prepaidtarife fĂĽrs Smartphone haben eine Laufzeit von vier Wochen. Eine Alternative dazu sind Jahrestarife mit voller Kostenkontrolle. Sie sind praktisch und gĂĽnstig, haben aber auch Nachteile.

Unter Windows gibt es ein Konto namens „Administrator“, das standardmäßig deaktiviert ist. Doch warum? Und wer hat eigentlich das Passwort dafür? Wollen Microsoft oder gar die NSA verhindern, dass Sie es nutzen? Handelt es sich gar um eine Art Super-Admin? Die Wahrheit ist mal wieder viel trivialer.

Jahrelang feierten sich die großen Tech-Konzerne als Ökostrom-Champions, plötzlich kaufen sie Atomstrom und finanzieren neue Kernkraftwerke. Was steckt dahinter?

Das quelloffene Routerbetriebssystem OpenWrt materialisiert sich zum 20. Jubiläum in der ersten von der Community geschaffenen eigenen Hardware, dem „OpenWrt One“. Wi-Fi 6, 2,5-Gbit/s-LAN, ein NVMe-Slot und viel Speicher gehören zur Ausstattung. Wir durften ein Vorserienmodell testen.

Morgen, am 15. November, findet das Finale des Bundeswettbewerbs KI statt. 101 Schülerteams hatten ihre Machine-Learning-Projekte eingereicht, zehn haben es ins Finale geschafft: eine bunte Mischung aus ambitionierten Programmier- und Bastelarbeiten, die unterschiedliche große und kleine Probleme im Alltag oder für die Gesellschaft lösen. Die einen befassen sich mit wissenschaftlichen und medizinischen Fragen, andere bauen einen Roboter-Assistenten für den Sport. Clever trainierte Algorithmen nebst Apparaturen optimieren auch Bewässerungssysteme, verwandeln einfache Mikroskope in Hochpräzisionsgeräte oder helfen Imkern, kranke Bienen gezielt zu behandeln.

Gut, dass es nicht nur einen Preis gibt: Das Gewinnerteam, das die Jury insgesamt ĂĽberzeugt, bekommt den mit 1500 Euro dotierten Hauptpreis, in der Sonderkategorie AI for Good gehen 1000 Euro an ein besonders nachhaltiges KI-Projekt. Die Sonderkategorie No risk, no fun! belohnt die innovativste Idee mit 750 Euro. heise Medien ist in diesem Jahr Kooperationspartner des BWKI und ich habe die Ehre, Teil der Jury zu sein.

Auch Sie dürfen abstimmen: Der Publikumsliebling erhält 500 Euro. Bis zum morgigen Freitag, den 15. November, um 16:45 können Sie sich auf der Seite des BWKI über die Projekte informieren und Ihren persönlichen Favoriten küren.

(atr)