Kohldampf-KI: Burgerkette in den USA lässt Computer Menüs steuern
Die US-amerikanische Burgerkette Wendy's will die KI in ihrem Geschäft mit Fritten und Fettgebratenem einsetzen. Werden auch die Preise künftig dynamisch?
Die Burgerkette Wendy's in den USA will eine Art Kohldampf-KI einführen: Diese soll abhängig von Faktoren wie Verkehr und Wetter den Kunden individuelle Angebote unterbreiten. An heißen Tagen werde dann etwa auf den digitalen Menükarten bevorzugt ein Eis offeriert. Ob an Tagen mit langen Staus Chiligerichte hoch im Kurs stehen, um den erhitzten Gemütern etwas noch Deftigeres entgegenzusetzen, bleibt gegenwärtig der Fantasie der natürlichen Intelligenz überlassen.
In US-amerikanischen Medien bekam die Diskussion rund um den KI-Burger allerdings rasch einen anderen Zungenschlag: Wenn besonders viele Menschen gleichzeitig Hunger haben und sich ein Menü kaufen wollen, solle der Kollege Computer künftig auch automatisch die Preise anheben, wollen diverse Medien erfahren haben. Das Prinzip ist von Tankstellen in der Ferienzeit bekannt. Der Fahrdienstleister Uber nutzt das "Surge Pricing" ebenfalls. Wer dagegen eher um 3 Uhr nachts Hunger hat, kann sich zumindest auf Normalpreise freuen. Wendy's widersprach den Medienberichten inzwischen – von Preiserhöhungen und dynamischen Preisen könne keine Rede sein, heißt es.
Wo "Surge Pricing" nützlich sein kann
Das "Surge Pricing" kann eine lenkende Funktion haben, dass jene Hungrigen – die ihren Magen und ihren Tagesablauf entsprechend steuern können – ihre Mahlzeiten auf andere Zeiten des Tages verlegen, was zu einer gleichmäßigeren Auslastung führen könnte. Zumindest aber kompensiert der Aufpreis potenzielle Mehrkosten beim Personal, das nötig ist, um auch in der Rushhour schnell bedienen zu können. Experten warnen jedoch, dass Kunden sich abgeschreckt fühlen könnten, wenn die Preise unberechenbar werden.
Laut CBS News investiert Wendy's rund 20 Millionen US-Dollar in die digitalen Menüs. Ab Anfang 2025 soll mit Tests der neuen KI-Angebote begonnen werden. Im Erfolgsfall will die Schnellrestaurantkette, die weltweit 6700 Filialen zählt, das Modell weiter verbreiten.
Erster KI-Einsatz im Drive-in
Es ist nicht die erste Berührung zwischen Fettbräterei und Fortschritt: Bereits im Jahr 2023 führte Wendy's "FreshAI" ein. Das KI-gestützte System soll im Drive-in dafür sorgen, dass bei der Aufnahme der Bestellung weniger Missverständnisse unterlaufen, und die Effizienz erhöhen. In Tests habe man einen deutlichen Zeitvorsprung gemessen. Dieses Tool wolle man deshalb auch auf weitere Bestellmöglichkeiten innerhalb des Restaurants ausweiten, kündigt die Gastronomiekette an. Oder wie Spötter behaupten könnten: KI geht durch den Magen.
(mki)