Richtig klein: Hat Modularisierung versagt?

Seite 3: Bauen ist menschlich

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Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass die Menschheit seit frühester Kindheit trainiert, aus Einzelteilen Dinge zusammenzubauen. Angefangen bei Holzbausteinen oder Puppenhäusern über Puzzles, Lego und Fischertechnik bis hin zur Modelleisenbahn oder dem Bastelkeller. Das ist im Gegensatz zum Programmieren von Modulen eine Fähigkeit, die alle Menschen trainiert haben.

Außerdem lässt sich ein Großteil komplett automatisch erledigen. Die Abhängigkeiten zwischen Modulen bilden einen gerichteten Graphen, den Paketmanager und Buildsysteme automatisieren.

Das befreit nicht von der Aufgabe, die Komplexität des Problemraums abzubilden. Sie wächst sogar, solange Computer leistungsfähiger werden und das Lösen immer komplexerer Herausforderungen ermöglichen. Grundsätzlich sollte es jedoch immer machbar sein, das komplexe Ganze aus Puzzlesteinen zusammenzusetzen. Architekten schaffen das seit Jahrhunderten.

Lösen kleinere Module alle Probleme der Softwareentwicklung? Wahrscheinlich nicht.

Wäre es einen Versuch wert? Der Autor dieser Zeilen findet: Ja.

Felix von Leitner liest hauptberuflich anderer Leute Code und meldet gefundene Bugs und Sicherheitslücken. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse verteilt er dann auf Konferenzen gerne unter dem Publikum. Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist Felix vor allem für sein Blog und für den Podcast Alternativlos mit Frank Rieger bekannt. Und für das Paperboy-Urteil.

(rme)