Advance Conference: Kapital trifft Startups

Mit der Advance Conference versucht der Mediencluster NRW das Investitionsklima für die Internetbranche zu verbessern

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Von
  • Torsten Kleinz

Wie kann man die Innovationskraft von Startups in Europa halten? Mit der Advance Conference in Köln versucht der Mediencluster NRW das Investitionsklima für die Internetbranche zu verbessern und den ansässigen Modellen den Einstieg in digitale Geschäftsmodelle zu erleichtern. Zirka 400 Startups treffen in Köln auf insgesamt 100 Investoren und Vertreter großer Konzerne.

Der ehemalige Skype-Investor Morten Lund sieht die Vorteile ganz auf der Seite der deutschen Jungunternehmer. "Wenn ihr Euer Ding macht, wird Geld kein Problem sein", sagte Lund. Zwar seien Venture Funds am Ende, doch es gebe immer noch erstaunliche Mengen an Geld, die für Investments bereitstünden. Eine erfolgreiche Investmentrunde sei aber keine Garantie für einen Erfolg, erzählte Lund, der mit seinen ersten Investments ein Vermögen von über 50 Millionen Dollar angehäuft hatte, sich aber nach fehlgeschlagenen Investments mit über 200 Millionen Dollar verschuldet hatte. "Sieben von zehn Startups werden scheitern". Gerade für deutsche Unternehmer sieht Lund hervorragende Bedingungen, da die deutschen Unternehmer sehr gut darin seien, Visionen konsequent umzusetzen.

Der nordrhein-westfälische Medien-Staatssekretär Marc Jan Eumann beklagte die mangelnde Investitionsbereitschaft privater Investoren. "Statt in Immobilien sollten die Unternehmer in Talente investieren." Der öffentliche Sektor springe deswegen ein. So verwies Eumann auf ein Investitionsprogramm des Landes, mit dem Unternehmen im digitalen Sektor unterstützt werden sollen. EU-Kommissarin Neelie Kroes verwies in einer Grußbotschaft ebenfalls auf staatliche Projekte, wie ein Innovationsprogramm der EU mit einem Umfang von insgesamt 80 Milliarden Euro. Die EU-Kommission sei gleichzeitig bemüht, die Bedingungen für junge Unternehmen zu verbessern, indem die Rahmenbedingungen in den Mitgliedsländern der EU angeglichen werden sollen. "Wenn man ein Produkt entwickelt hat, sollte man es in der ganzen EU vermarkten können, ohne mit 27 verschiedenen Regelbüchern umzugehen."

Die Konferenz bemüht sich auch um Erfahrungsaustausch. Gerade die in den USA populäre Methode des Lean Startups erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Bei dieser Methode konzentrieren sich die Unternehmensgründer darauf, möglichst schnell Produkte zu entwickeln, die sie ihren Kunden zur Verfügung stellen können, um in den Dialog mit den Nutzern zu treten und das Produkt auf einen aussichtsreichen Markt zuzuschneiden. (jo)