Apple wird zum Musikverlag

Der Konzern hat eine "globale Direktorin für das Music Publishing" berufen. Denkbar ist, dass der Konzern eines Tages zum eigenen Plattenlabel wird.

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Streaming-Service Apple Music

Apple Music ist die klare Nummer zwei hinter Spotify im Streaming.Markt Markt mit 27 Millionen Abo-Kunden.

(Bild: dpa, Sebastian Kahnert)

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Apple scheint künftig nicht mehr nur Musik streamen zu wollen, sondern plant, diese auch zu verlegen. Dafür spricht zumindest eine Personalie, über die das Fachblatt Music Business Worldwide berichtet. Demnach hat Apple Elena Segal, zuvor in der iTunes-Rechtsabteilung tätig, zum "Global Director of Music Publishing" gemacht.

In dieser Position soll sie für die Bereiche "Operations, kommerzielle Dienste, Beziehungen zu Verlagen und A&R" verantwortlich zeichnen. A&R steht für "Artists and Repertoire", also das Auffinden interessanter neuer Künstler sowie deren Aufbau zu einem Produkt, das auch gekauft wird. Offenbar geht es hier allerdings nicht um die Musiker selbst, sondern die Autoren ihrer Musik.

Die Berufung Segals gilt als einer der ersten Schritte, die der neue Apple-Music-Chef Oliver Schusser, der aus Deutschland stammt, unternimmt. Mit einer spezifisch für das Musikverlagswesen zuständigen Managerin könnte Apple künftig selbst zum Musikverlag werden und Musik von Autoren direkt vertreiben.

Die neue Funktion gilt manchem Beobachter zudem als erster Schritt hin zu einem eigenen Musiklabel, das Apple gründen könnte – um einen Direktvertrieb neuer Musiker und Bands über die eigenen Plattformen zu ermöglichen.

Letzteres wäre allerdings ein Schritt, der der Musikindustrie, die Apples wichtigster Partner bei Apple Music ist, nicht schmecken würde. Erfolgreiche Künstler neigen zunehmend dazu, mit Anbietern wie Apple lukrative Exklusivdeals zum Vertrieb ihrer Musik abzuschließen; hier spielen die Labeles aber weiterhin eine wichtige Rolle als Zwischenstation.

"Apple Records" dürfte ein Apple-Label übrigens wohl kaum heißen, da dies sonst rechtliche Probleme mit den verbliebenen Beatles hervorrufen würde, deren eigenes Hauslabel so heißt. Hierzu gab es bereits einen längeren Rechtsstreit, als Apple einst den iTunes Music Store einführte. (bsc)