Bericht: Eigenproduzierter OLED-Bildschirm fürs iPhone

Apple forscht angeblich an eigener Bildschirmtechnik, um weniger abhängig von Samsung zu sein. Bauen würden die Displays jedoch weiter Auftragsfertiger.

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OLED-Hardware, hier von LG.

(Bild: dpa, Michael Nelson)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat offenbar vor, mit Hilfe von Drittfirmen eine eigene OLED-Produktion aufzubauen. Das berichtet die in Korea erscheinende Fachzeitung ET News. Der iPhone-Konzern ist angeblich "eifrig dabei", eigene Bildschirmtechnik zu entwickeln, um seine Abhängigkeit von Samsung zur reduzieren. Gleichzeitig gehe es darum, eigene Anpassungen vorzunehmen, um sich mit seinen Produkten von der Konkurrenz abzuheben.

Bislang verwendet das Unternehmen aus Cupertino OLED-Displays nur in der Apple Watch. Beim "iPhone 8", das für September erwartet wird, soll sich das nun erstmals ändern – statt einem IPS-LCD mit LED-Hintergrundbeleuchtung werden organische Leuchtdioden verbaut. Hauptauftragnehmer ist Presseberichten zufolge Samsung, wo Millionen Displays entstehen sollen. Daneben interessiert sich LG für die Herstellung. Apple plant angeblich ab 2018 gar, bei allen iPhone-Modellen auf OLED-Technik zu setzen. Spätestens dann müssten mehrere Lieferanten her.

Laut ET News hat Apple vom koreanischen Unternehmen Sunic Systems für die Pilotproduktion passende Maschinen, sogenannte Verdampfer (Evaporators), erworben. Diese eignen sich für 2.5G-OLED-Panels. Laut weiteren Berichten könnte Apples Vorgehen dafür sorgen, dass die bislang dominante Marktposition von Canon Kokki für solche Produktionstechnik gebrochen wird. Canon Tokki liefert seine Geräte bislang vor allem an Samsung. Fünf der Geräte seien in diesem Jahr bereits erworben worden, fünf weitere aus eine Gesamtproduktion von insgesamt zehn sollen 2018 ebenfalls an die Südkoreaner gehen.

Es ist unklar, wie eine eigene OLED-Produktion Apples aussehen könnte. Dass der Konzern eigene Werke betreibt, ist äußerst unwahrscheinlich. Stattdessen dürfte er die passende Technik entwickeln, möglicherweise Maschinen kaufen, diese an einen Auftragsfertiger vermieten und dort dann auch die Herstellung vornehmen lassen. Ein solches Vorgehen könnte jedoch Jahre dauern, während Samsung und möglicherweise LG die Hauptlieferanten für OLEDs in iPhone & Co. bleiben. Apple zielt jedoch stets darauf ab, wichtige Techniken für seine Geräte vollständig zu kontrollieren. (bsc)