Britische Unternehmen trotz Arbeitskräfte-Knappheit durch Brexit skeptisch gegenüber Automatisierung

Der Brexit könnte tief greifende Auswirkungen auf den britischen Arbeitsmarkt haben, wenn qualifizierte Ausländer das Land verlassen müssen. Lassen sie sich mit moderner Technik ersetzen?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Britische Unternehmen trotz Arbeitskräfte-Knappheit durch Brexit skeptisch gegenüber Automatisierung
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Der anstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union könnte dazu führen, dass viele ausländische Arbeitskräfte das Land verlassen müssen – seit dem Brexit-Votum ist die Zahl der Einwanderer aus der EU bereits deutlich gesunken. Manche britischen Politiker haben in diesen Zusammenhang die Hoffnung geäußert, fehlende Mitarbeiter durch Automatisierung und künstliche Intelligenz ersetzen zu können. Doch davon ist bislang nicht viel zu sehen, und die politische Unsicherheit durch den anstehenden EU-Ausstieg könnte Investitionen in derartige Projekte sogar verzögern. Das berichtet Technology Review online in „Keine Rettung durch Roboter“.

Mehr Infos

Der Brexit dürfte tief greifende Auswirkungen auf den britischen Arbeitsmarkt haben. Nach Angaben der Beratungsfirma Accenture sind derzeit 1,6 Millionen EU-Bürger in Großbritannien beschäftigt, von denen volle 88 Prozent nach neuen Regeln möglicherweise nicht für Visa qualifiziert wären. Wenn die Beschäftigung im Land niedrig wäre, ließen sich die frei werdenden Stellen rasch wieder besetzen. Aber dem ist nicht so. Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien befindet sich auf ihrem niedrigsten Stand seit 1975.

Gleichzeitig aber zeigt Großbritannien bislang keinen großen Appetit auf Automatisierung. Laut der International Federation of Robotics hat es derzeit die niedrigste Roboter-Dichte unter allen G10-Staaten. Ebenso gaben in einer Befragung für eine aktuelle Studie des Think-Tanks RSA nur 14 Prozent der britischen Unternehmenslenker an, schon in KI oder Robotik investiert zu haben oder dies in naher Zukunft zu planen. Weitere 20 Prozent sagten, sie würden gern investieren, bis dahin werde es aber noch „mehrere Jahre“ dauern. 14 Prozent würden gar nicht zu solchen Technologien greifen, weil sie zu teuer sind, und 15 Prozent finden sie noch nicht gut genug erprobt.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)