Chinesische Ingenieure bauen Bahn-Unterführungen für Elefanten

In Kenia sollen spezielle Wildpassagen dabei helfen, Tierschutz mit Verkehrsausbau in Einklang zu bringen. Aber das Großwild hält nicht viel von Regeln.

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Chinesische Ingenieure bauen Bahn-Unterführungen für Elefanten

(Bild: Kenya Railways)

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Von
  • Anton Weste

1896 errichtete die damalige Kolonialmacht Großbritannien eine 1000 Kilometer lange Bahnstrecke quer durch Kenia. Nach mehr als 100 Jahren war die Schmalspurtrasse mit der Spurweite von nur einem Meter jedoch sanierungsbedürftig. Um aber auch an das Schienennetz der Nachbarn Anschluss zu finden, entschieden sich die Kenianer für einen Neubau mit normaler Spurweite. Damit werden sie Teil eines Streckennetzes von rund 11.000 Kilometern Länge, das Uganda, Ruanda, den Süd-Sudan, Burundi und Äthiopien miteinander verbinden soll.

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Wie so oft bei afrikanischen Eisenbahnprojekten hat China den ehrgeizigen Plan ermöglicht. Im vorigen Jahr wurde der erste, 3,2 Milliarden US-Dollar teure Abschnitt zwischen Mombasa und Nairobi fertiggestellt. Der neue Madaraka Express erreicht auf der 472 Kilometer langen Strecke im Personenverkehr eine Geschwindigkeit von bis zu 120 Kilometern pro Stunde.

Seit Januar 2018 kommen nun auch die für Kenias Wirtschaft so wichtigen Frachttransporte hinzu. Jetzt stehen die nächsten Bauabschnitte der Strecke an. Aber nicht alle teilen die Freude. Denn die neue Route führt wie die frühere zum Teil durch Nationalparks. Doch im Unterschied zu den alten, flach auf dem Boden liegenden Schienen hebt sich die neue Trasse der "Standard Gauge Railway" (SGR) an manchen Stellen bis zu zehn Meter vom Bodenlevel ab und ist zudem eingezäunt: für Wildtiere ein großes Hindernis.

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(anwe)